Regie bei "Madame Butterfly" wird der Zürcher Opernintendant Andreas Homoki führen, das Bühnenbild entwirft der Kanadier Michael Levine, beide werden erstmals für die Bregenzer Festspiele tätig sein. Auch die Puccini-Oper war noch nie am See zu sehen. Premiere ist am 21. Juli 2021, geplant sind Vorstellungen bis zum 22. August.

Für Intendantin Elisabeth Sobotka ist "Madame Butterfly" "ein Stück, das unglaublich viel mit Natur und Naturaufnahme zu tun hat", wie sie bei der heutigen Pressekonferenz sagte. Zudem gelte: "Puccini schreibt eine am See sehr gut funktionierende Musik." Was die am 18. Juli startenden Bregenzer Festspiele 2018 anbelangt, "haben wir eigentlich schon eröffnet", denn man habe vergangene Woche für über 3.000 Kinder "Carmen" im Festspielhaus gespielt.

Die Seebühnen-"Carmen" habe 2017 "toll und überzeugend funktioniert, wir sind ganz glücklich und freuen uns auf das zweite Jahr." Mit dem prägnanten Bühnenbild der Hände mit fliegenden Spielkarten "haben wir ein Bild am Bodensee geschaffen, mit dem man schon in das Stück hineingezogen wird". Für das zweite Jahr gebe es keine Änderungen, bloß ein paar Besetzungsänderungen.

Eröffnungspremiere ist freilich "Beatrice Cenci" von Berthold Goldschmidt im Festspielhaus, der darin eine "unglaublich düstere, brutale Geschichte" (Sobotka) erzählt. Es gehe "um Machtausübung der finstersten Natur" und um Gewalt gegen Frauen. Die Österreichische Erstaufführung des in der Renaissance spielenden und 1988 in London uraufgeführten Stücks inszeniert Johannes Erath, für den die Oper, die er bereits vor zehn Jahren einmal inszenieren hätte sollen, "eine Form von Requiem" dargestellt. Es gehe gegen mächtige Institutionen wie die Kirche und für Werte wie Mut und Zivilcourage. "Wenn wir nichts mehr glauben, ist die Welt verloren. Wir müssen auch an die Illusion des Theaters glauben", so der Regisseur.

"Wenn ich an die Kunstform Oper glaube, muss ich auch in ihre Zukunft investieren", begründete Sobotka ihre Einführung des auch heuer wieder angebotenen Opernstudios und die Vergabe eines Auftragswerks an den Tiroler Komponisten Thomas Larcher, den sie gleich nach ihrer Ernennung gefragt habe, ob er für Bregenz seine erste Oper schreiben würde. "Ich habe durch ihn unglaublich spannende Bücher zu lesen bekommen." Die Wahl fiel auf die 1949 erschienene Briefnovelle "Das Jagdgewehr" des Japaners Yasushi Inoue, aus dem Friederike Gösweiner ein Libretto gemacht hat.

Karl Markovics wurde von Larcher als Regisseur vorgeschlagen. "Gott sei Dank lässt er sich auf dieses Abenteuer ein", freute sich die Intendantin. "Oper hat mich immer schon fasziniert", bekannte Markovics, der sich bei seiner ersten Opernregie "auf eine sehr aufregende Reise" begibt. "Ich bin aber weder Reiseleiter, noch habe ich einen festen Reiseplan. Wohin die Reise uns führen wird, wissen wir am 15. August gemeinsam mit dem Publikum."