„Es geht darum, Augen und Ohren zu öffnen und Wissen zu vermitteln“, sagt Sarband-Leiter Vladimir Ivanoff. Mit seinen Musikern aus unterschiedlichsten Kulturen stärkt er das Bewusstsein für eine Einigkeit in der Vielfalt. Traditionelle geistliche Lieder und Instrumentalstücke wanden sich in geschlossenen Schleifen und schafften durch repetitive Elemente eine meditative Stimmung. Ivanoff als Perkussionist wirkte in der List-Halle zentral platziert als Verbindungsglied zwischen säuselnden Flöten und strukturierten Saitenklängen.

Da ein türkischer Sänger wegen Ausreiseschwierigkeiten nicht erscheinen konnte, übernahm Rebal Alkhodari den gesamten stimmlichen Part. Bühnengerecht gestaltete er seine Vokalimprovisationen und führte in den geistlichen Gesängen den kleinen Chor seiner Mitmusiker. Der stetige Fluss der Musik wurde durch das Wirbeln dreier Derwische in weiterer Form veranschaulicht. Während der Mavlavye-Derwisch sich mit seiner Gestik mehr nach außen kehrte, kreiselten sich die Äquivalente aus der Türkei mit versunkenen Gesichtern scheinbar bis in den Himmel.

In der anschließenden „Sakralen Tanzparty“ wurde man eingeladen, sich den Grundschritt des Derwischdrehens anzueignen.