Dass ein Konzert mit Begeisterungssalven beginnt, ist rar. Les Musiciens de Saint-Julien eröffneten die styriarte-Matinee im Schloss Eggenberg gleich einmal kräftig gepfeffert und geklopft. Die Blicke auf die Schuhe zu bannen, gelingt auch eher Männern wie dem grandiosen Stepper Liam Scanlon, der mit klappernden Sohlen Wirbeltänze vollführte. Während die gälischen Songs des famosen Tenors Robert Getchell auf die grüne Insel lotsten.

Bei rasanten Tempi, galoppierendem Rhythmenwechsel und dem virtuosen „Fiddler“ David Greenberg bleiben - außer beim zarten Wiegenlied - kaum Takte für melancholische Getragenheit. Kinder langer Traurigkeit sind die Iren nicht, wie „The High Road to Kilkenny“ unter dem Flötisten und Leiter Francois Lazarevitch beweist, der stilistisch einzigartig altes Volksgut mit Kunstmusik verknüpft.

Bestens organisiert: der Pausenwechsel vom Planetensaal zum Picknick in den Park - mitsamt Harfe, dem Wappeninstrument der beschwingten, bei Guinness auch gerne beschwipsten Nation. Ein runder Genuss!