Das neue Album heißt "!Mexico!" War es Ihnen wichtig, Lieder aus Ihrer mexikanischen Heimat aufzunehmen?

ROLANDO VILLAZÓN: Ich bin überzeugt, dass der künstlerische Wert dieser Musik weit über Unterhaltung hinausgeht. Musik ist ein fester Bestandteil unseres Lebens.

Der große Hype um Sie, Anna Netrebko und "La Traviata" ist fünf Jahre her. Diesmal kamen Sie für einen Konzertabend. Vermissen Sie die alten Zeiten?

VILLAZÓN: Nein. Ich liebe es, in Salzburg zu sein. Ein Konzert ist eine andere Art von Herausforderung. Ich freue mich jedenfalls, wieder da zu sein, und ich freue mich auch schon auf 2011. Da komme ich mit einem Mozart-Programm.

Haben Sie nicht einmal gesagt, es wäre schön, hier Ihre erste Mozart-Partie zu singen?

VILLAZÓN: So oder so, 2011 wird für mich eine Art Mozart-Jahr. In Baden-Baden zum Beispiel werde ich Don Ottavio singen.

Was bedeutet Ihnen Mozart?

VILLAZÓN: Man muss tief in seine Musik eindringen. Sie bietet einem keinen Platz zum Verstecken. Bei Puccini können Sie sich da und dort mit Tricks helfen. Bei Mozart nicht. Er verlangt absolute Klarheit der Interpretation. Aber alles finden Sie in seiner Musik, Sie müssen nur genau hineinhören.

Ihr großer Mentor war immer Placido Domingo. Gibt es nach wie vor engen Kontakt?

VILLAZÓN: Er ist enger denn je. Placido ist immer da, wenn ich ihn brauche. Er ist eine wunderbare Kraftquelle in meinem Leben - und ein ganz besonderer Freund.

Eben haben Sie hier im Hotel auch eine Delegation der Roten Nasen empfangen. Sie engagieren sich für diese wohltätige Organisation. Auch, weil Sie einmal ein Clown waren?

VILLAZÓN: Das spielt vielleicht mit. Aber nachdem ich gesehen habe, was die leisten, habe ich mir gesagt: Denen muss ich helfen! Ärzte haben mir erzählt, dass sie Kinder viel besser behandeln können, wenn die Roten Nasen dabei sind. Für die kleinen Patienten sind sie oft das Licht am Ende eines Tunnels. Derzeit sind sie in acht Ländern vertreten, und ich möchte dazu beitragen, dass es mehr werden.

In Ihrem Leben gab es in den letzten Jahren viel Auf und Ab. Wohnt der Clown trotzdem noch in Ihnen?

VILLAZÓN: Der Harlekin wird immer da sein. Ich habe nie aufgehört, ein Clown zu sein.