Sie gilt als eine der Speerspitze in der #MeToo-Debatte: die Schauspielerin, Autorin, Aktivistin, Musikerin und Regisseurin Rose McGowan war eine der ersten Stars, die 2017 neben Ashley Judd ihre Stimme gegen den einstigen Filmmogul Harvey Weinstein erhoben hat. Sie twitterte damals, dass Weinstein auch sie vergewaltigt habe.

Bei der Diagonale sollte sie am 23. März um 17.30 Uhr im Hotel Wiesler über ihr Buch „BRAVE“, #MeToo sowie ihren steten Kampf gegen Machtmissbrauch im (US-)Filmbusiness und darüber hinaus sprechen.

Nachdem sie ihre Reise "aus privaten Gründen" nicht antreten konnte, wie die Diagonale am Freitag mitteilte, wurde ihr Auftritt in Graz abgesagt.

"I'm done doing interviews"

Hinter den "privaten Gründen" steckt offenbar eine tiefe Enttäuschung über die Presse: "Aha! Moment!", twitterte McGowan am Donnerstag aus Irland, wo sie ihre Buch-Tour hingeführt hatte: "Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass mich die Presse zu Tode langweilt. Nachdem ich eine Pseudo-Presse-Tour für mein Taschenbuch ‘Brave’ absolviert und dafür zumeist mit Idioten sprechen musste, die nicht in der besten psychischen Verfassung sind." Ihre drastische Schlussfolgerung daraus: "I'm done doing interviews" - "Ich bin damit fertig, Interviews zu geben."

Und weiter im Text: "Die Presse wird von niemandem angegriffen außer von ihrer eigenen Dummheit. Fahrt doch alle zur Hölle."

Dem Hollywood-Kino den Rücken gekehrt

Im Buch "BRAVE" wirft McGowan einen schonungslosen Blick auf die Herausforderungen in ihrem Leben. Die 2018 veröffentlichte Autobiografie landete auch auf der Bestsellerliste der "New York Times". Zuletzt kehrte sie dem US-Kino den Rücken und verschrieb sich einem gesellschaftlichen Wandel. Das "Time Magazine" kürte sie zu einer der Personen des Jahres.

Als Schauspielerin ist sie aus Filmen wie "The Doom Generation","Scream", "Jawbreaker" und Planet Terror" bekannt. Zudem spielte sie in der Fernsehserie "Charmed" mit. Ihr Regiedebüt "Dawn" wurde beim Sundance Film Festival für den Grand Jury Prize nominiert.