Die Autorin Judith Schalansky erhält den Wilhelm Raabe-Literaturpreis, eine der angesehensten literarischen Auszeichnungen in Deutschland. Die Jury bezeichnete Schalansky als eine "Grenzgängerin zwischen Natur und Poesie, zwischen Wissenswelten und Phantasiereichen, zwischen Zählen und Erzählen".

Nominiert war Schalansky mit ihrem Buch "Verzeichnis einiger Verluste". Es habe keine Gattungsbezeichnung, hieß es in der Begründung der Jury, sondern es biete eine ganz neue Gattung an: "Die poetische Archivierung der verschwundenen Dinge, die auf diese Weise eine Wiederauferstehung in der Verwandlung erfahren - als literarische Erzählung."

Sechs Autoren hatten in der engeren Auswahl für die Verleihung des Literaturpreises gestanden. Auch Michael Kleeberg mit "Der Idiot des 21. Jahrhunderts", Georg Klein mit "Miakro" und Gert Loschütz mit "Ein schönes Paar" waren darunter. Im vergangenen Jahr erhielt die Schriftstellerin Petra Morsbach den Preis für ihren Roman "Justizpalast".

Jährlich wird mit dem Preis ein deutschsprachiges erzählerisches Werk ausgezeichnet, wobei die Würdigungen des Gesamtwerkes oder eines Erstlingswerks ausgeschlossen sind. Verliehen wird der Wilhelm Raabe-Literaturpreis am 4. November im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig.