Neben Lehner waren auch Albert Frank mit "Tod vor dem Steffl" (Emons), David Krems mit "Falsches Licht" (Picus), Beate Maxian mit "Tod in der Kaisergruft" (Goldmann) und Günter Neuwirth mit "Die Frau im roten Mantel" (Gmeiner) nominiert. Das Rennen machte Lehner, 1948 im oberösterreichischen Freistadt geboren, mit seinem im Seifert Verlag erschienenen und am Donaukanal spielenden Psychothriller. Als Regisseur hat er sich mit Werken wie der Innerhofer-Verfilmung "Schöne Tage" (1980), der TV-Trilogie "Das Dorf an der Grenze" (1978-82) oder dem Schubert-Film "Mit meinen heißen Tränen" (1986) seinen Platz in der österreichischen Filmgeschichte der Nachkriegszeit gesichert. Seit 2003 betätigt er sich auch als Romanautor.

Die Jury rühmt in ihrer Begründung die "einzigartige und eigenwillige Sprachgewalt" Lehners: "Als Psychogramm der Zerstörung - nicht zuletzt der Selbstzerstörung - ist 'Nitro' ein Kunststück, das fesselt, aufwühlt und irritiert. Als Wien-Krimi bestätigt das Buch Fritz Lehner als eine absolute Ausnahmefigur unter den Gegenwartsautoren: Er ist der Chronist einer anderen, beunruhigenden Stadt, die unter der altbekannten Oberfläche lauert."

Unter den bisherige Preisträgern befinden sich Eva Rossmann, Thomas Raab, Manfred Rebhandl und Stefan Slupetzky. Im Vorjahr ging der Preis an Alex Beer für ihren historischen Kriminalroman "Der zweite Reiter".