Mit "Mephisto" startet Intendantin Karin Bergmann heute (11. September) in ihre letzte Saison, die sie unter das Motto "Willkommen beim Karneval der Wirklichkeit" gestellt hat, in ihrer letzte Saison. Dieses Zitat aus Miroslava Svolikovas Stück "europa flieht nach europa" steht über der letzten Spielzeit der Direktorin, die mit Ende der Saison 2018/19 das Burgtheater an Martin Kušej übergibt. 22 Premieren, darunter sieben Ur-und Erstaufführungen, stehen auf dem Programm.

Nach legendären Theaterproduktionen oder István Szabós Verfilmung mit Klaus Maria Brandauer wagt sich Nicholas Ofczarek in einer Neuproduktion des Wiener Burgtheaters unter der Regie des Deutschen Bastian Kraft an die Rolle des politischen Feiglings und haltlosen Opportunisten, der sich zum "Affen der Macht, zum Clown zur Zerstreuung der Mörder" macht.

In seinem bekanntesten Roman "Mephisto" hat Klaus Mann mit der Hauptfigur Hendrik Höfgen den mächtigsten Theatermann des NS-Reichs - den Schauspieler, Regisseur und Staatsrat von Hermann Görings Gnaden, Gustaf Gründgens - skizziert und dadurch einen Skandal heraufbeschworen. Seine messerscharfe wie zeitlose Analyse des ehrgeizigen Schauspielers Höfgen und seiner Gier nach Ruhm und Anerkennung entstand 1936 im Amsterdamer Exil und wurde kurz nach dem Erscheinen als Schlüsselroman gedeutet. Tatsächlich erinnert der Protagonist unverkennbar an Gründgens, der von 1926 bis 1929 mit Manns älterer Schwester Erika verheiratet war.

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