Das Leben ist Wiederholung, das Fernsehen leider auch. Auf den Münster-„Tatort“ aus 2020 folgt heute in ORF 2 Chico Kleins „Mein Mariahilf“-Porträt (2013) mit Hans Krankl. Richtig weit auf der Zeitleiste zurückgeht es danach mit den „Alltagsgeschichten“, für die sich Elizabeth T. Spira 1995 nächtens bei den Wiener Würstlstandln herumtrieb. Wobei festzustellen ist, und da sei die Programmplanung ausnahmsweise entschuldigt, dass wenig so zeitlos ist wie Spiras Exkursionen. Das wussten auch ihre Gesprächspartner: „Die Zeit geht vorbei. Es is so fü vorbei gongen. Es wird no mehr vorbeigehen.“ So tiefsinnig ist das Niveau der Standl-Episode selten, meist bleibt es auf Spiegel-Trink-Niveau. Viel Frust, wenig Lust(ige). Entweder fand Spira nur Betrunkene oder sie wollte nur mit ihnen sprechen.