Besetzungswechsel bei den Ausseer Krimis: Cornelius Obonya ist nach zwei Filmen unter der Regie von Julian Pölsler ausgestiegen, nachdem es offenbar Differenzen gegeben hatte. Im dritten Fall "Letzte Bootsfahrt", der heute TV-Premiere feiert, kommt Johannes Silberschneider als Dorfpolizist Franz Gasperlmaier auf den Bildschirm. Und übernimmt in dieser Rolle Frau (Aglaia Szyszkowitz) und Schwiegermutter (Julia Gschnitzer). Prädikat: etwas ungeschickt und langsam, aber sehr pflichtbewusst.


"Das ist eben wie beim Kottan, wo Franz Buchrieser übernahm", sagt Silberschneider und äußert sich nicht näher zu den Beweggründen seines Kollegen Obonya, mit dem er schon gemeinsam auf den Theaterbrettern und vor der Kamera gestanden ist. "Da ich ihn seit den 90er-Jahren kenne, habe ihn aber schon gefragt, ob es ihn stört, dass ich das jetzt spiele. Und er hat mir versichert: Nein, es sei ihm egal", erzählt der 63-jährige Steirer, der mittlerweile den vierten Fall nach einem Buch von Herbert Dutzler ("Letzter Saibling") abgedreht hat. Geschildert werden in den beliebten Romanen ja stets auch die dunkleren Seiten des Postkartenidylls.
Lässt sich aber ein Unterschied zu den erfolgreichen Landkrimis ausmachen, wo ja auch in regionale Abgründe geblickt wird? "Die Ausseer Krimis sind für mich ein eigenes Genre", erklärt Silberschneider, "sie bewegen sich zwischen Louis de Funès und dem Förster vom Silberwald, zwischen deutschem Schlagerfilm und verhaltener Krimikomödie mit Lokalkolorit."


Im heutigen Fall, in dem Eva Herzig die leitende Ermittlerin Agathe Herzog spielt, ergeben die Puzzleteile ein finsteres Bild aus der Vergangenheit des Ausseerlands. Bald wird klar, dass hier ein Serienmörder auf Rachefeldzug ist. In Nebenrollen: Servus-TV-Intendant Ferdinand Wegscheider und der ehemalige Staatsoperndirektor Ioan Holender.