Vom Wunderkind Douglas "Doogie" Howser, das bereits mit 16 Jahren als Arzt praktiziert und gleichzeitig seine Pubertät durchlebt, zu Barney Stinson und seinem Playbook: Neil Patrick Harris ist ein Schauspieler, dem man seine Rollen, so unterschiedlich sie auch sind, immer abkauft.
Dass er aber nach der Erfolgsserie "How I Met Your Mother" noch einmal eine Rolle verkörpern wird, die einen Anzüge tragenden, charakterstarken Mann darstellt, die einen den Kult-Barney fast vergessen lässt, war wohl nicht zu erwarten. Doch Darren Star, der Schöpfer von "Sex and the City", hat es mit der neuen Netflixserie "Uncoupled" erreicht. Diese ist auch irgendwie eine Mischung aus der Suche nach "Mister Big" und dem aufregenden Singledasein von Barney.

Aber zurück zum Anfang: Immobilienmakler Michael Lawson – von Harris gespielt – der nach 17 Jahren von seinem Partner Colin McKenna (Tuc Watkins) unerwartet verlassen wird, muss sich plötzlich als Mittvierziger in der Welt des homosexuellen Online-Datings zurechtfinden. Nicht ganz einfach, wenn von Grindr-Nutzern (das LGBTQ-Tinder) erwartet wird, ein Dick-Pic (Fotografie des eigenen männlichen Geschlechtsteiles) parat zu haben. Doch nonchalant stellt er sich auch dieser Aufgabe.
Die Gemeinsamkeiten zwischen Barney und Michael hören beim doch recht unkomplizierten Umgang mit Sex und den schicken Luxus-Outfits aber schon auf. Michael nämlich versucht, den Trennungsschmerz zu verkraften und Liebe zu finden.

Zwischen zwanglosem Sex und dem Angebot, sich das Poloch botoxen zu lassen, lernen wir auch die Freunde des Protagonisten kennen und schließen sie spätestens in der letzten Folge der ersten Staffel alle ins Herz. Nun müssen wir uns in Geduld üben, ob es denn eine zweite geben wird. Im realen Leben hat Harris übrigens mehr Glück in der Liebe: Er hat zwei Kinder, und sein Ehemann David Burtka spielt in der Serie eine kleine Rolle.

Harris mit seinem Ehemann Davis Burtka	AP
Harris mit seinem Ehemann Davis Burtka AP © Andy Kropa/Invision/AP (Andy Kropa)