Unfassbare 45 Jahre lang ist die bunte Truppe der Hallucination Company über zahllose Bühnen gefegt – unterstützt von damals kaum bekannten Musikern wie Hans Hölzel/Falco, Günter "Mo" Mokesch, Andy Baum, Harri Stojka, Thomas Rabitsch, Hansi Lang, Tini Kainrath etc. –, nun muss Mastermind Wickerl Adam (73) gesundheitsbedingt den Schlussakkord setzen: Er lädt daher gemeinsam mit unzähligen Weggefährten am Freitag (15. April) zum "Letzten Tanz" im Wiener Club Porgy & Bess.

Gegründet als "Erstes Wiener Musiktheater", verwandelte sich die Hallucination Company unter der kundigen Anleitung von Ludwig "Wickerl" Adam – akademisch ausgebildet im Fach "Körpertheater" und damals Mitglied des "Dramatischen Zentrums Wien" – umgehend in eine teils heftige "Rockrevue" nach dem Stil von Frank Zappa, wiewohl weniger exaltiert und mehr down to earth (sprich: rockig-erdig-wienerisch). Der erste Auftritt fand am 6. Mai 1977 im Haus der Begegnung in der Bernoullistraße im 22. Wiener Gemeindebezirk statt. Es folgten Konzerte im HVZ (Hernalser Vergnügungszentrum), dem heutigen Metropol. Danach tourte die Truppe jahrelang durch Österreich und Mitteleuropa (und spielte dabei nicht weniger als 1400 Gigs).

Die Gründungsformation ist aus heutiger Sicht schlicht unfassbar: Rund um Wickerl Adam (Gesang) versammelten sich Harri Stojka (Gitarre), Hans Hölzel (Bass), Thomas Rabitsch (Keyboard) und Hansi Lang (Gesang) sowie etablierte Szenegrößen der weiteren Jahre (Peter Lössl, Peter Kolbert und Michael Jürs). Nur Adam, Stojka und Rabitsch haben ihre Musikkarrieren allerdings bis heute überlebt.

Die Relation Adam-Hölzel ist natürlich etwas Besonderes: Wickerl Adam erkannte das Talent des jungen Straßenmusikers in Mödling quasi in der Sekunde und engagierte diesen für die H.C. – Falco blickte auf diese seine ersten Gehversuche im professionellen Musikbusiness stets mit Respekt zurück. In einem Interview mit Rudi Dolezal meinte er am Zenit seiner Karriere schlicht: "H.C. ist die wichtigste Band, die es in diesem Land je gegeben hat."

Aus den späteren H.C.-Jahren existiert eine erbliche Anzahl von Ex-Mitgliedern und Freunden, von denen viele am Freitag im Porgy erwartet werden. Diese werden ganz sicher legendäre Nummern aus den (nur drei) Hallucination Company-Alben Revue passieren lassen: dem Erstling "Vision" (1982), dem programmatischen "Keine Angst vor nix" (1992) und – perfekt passend als Motto des letzten Abends – "A Special Night" (im Original "Live At Metropol 1988").