Exakt 306.451,60 Euro verdiente der Bundeskanzler der Republik Österreich jeweils im Jahr 2019 und 2020. Die Spitzenkulturmanager des Landes kommen zwar in die Nähe dieser Summe, halten jedoch einen gewissen Respektabstand, wie der aktuelle Einkommensbericht des Rechnungshofs (RH) über die Jahre 2019 und 2020 zeigt. Einzige Ausnahme: Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder.

Er verdiente an der Spitze der Albertina, die ab 2020 neben dem Stammhaus auch die Albertina modern umfasst, im Jahr 2020 310.700 Euro (2019: 299.300 Euro) und damit mehr als doppelt so viel wie seine kaufmännische Geschäftsführerin Renate Landstetter, die es 2020 auf 150.300 Euro brachte. Zuletzt war 2018 noch KHM-Generaldirektorin Sabine Haag mit 311.900 Euro an der Spitze der heimischen Kulturmanager gestanden, seit ihrer Wiederbestellung (nach dem vorzeitigen Abgang von Eike Schmidt) und der vorangehenden interimistischen Leitung verdiente sie 2019 nur mehr 225.800 Euro und 2020 258.200 Euro.

Ebenfalls die Marke von 300.000 Euro überschritt im Jahr 2019 auch Johanna Rachinger als Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, 2020 verdiente sie 294.800 Euro. Christoph Thun-Hohenstein, der sein Amt kürzlich an Lilli Hollein übergeben hat, rangierte weiter abgeschlagen bei 238.300 Euro (2019) respektive 211.900 Euro (2020). Als Belvedere-Generaldirektorin verdiente Stella Rollig 2019 221.200 Euro, im darauffolgenden Jahr waren es 214.900 Euro.

An der Spitze des Technischen Museums Wien kam Neo-Chef Peter Aufreiter 2020 auf 195.500 Euro, zuvor betrug das durchschnittliche Geschäftsführergehalt im TMW 226.700 Euro. Da 2019 mit seiner Vorgängerin Gabriele Zuna-Kratky neben der kaufmännischen Leiterin Karin Skarek ebenfalls eine Frau an der Spitze stand, wird hier im RH-Bericht nur das Durchschnittsgehalt der beiden Posten angegeben. Ebenso verhält es sich auch im mumok, wo mit Karola Kraus und Cornelia Lamprechter zwei Frauen an der Spitze stehen, deren gemeinsam errechnetes Durchschnittsgehalt 2020 194.300 Euro und 2019 175.600 Euro betrug.

Durch die Neubesetzungen im Burgtheater (Martin Kušej trat im Herbst 2019 an) und in der Staatsoper (Bogdan Roščić startete im Sommer 2020) sind detaillierte Vergleiche in diesem Zeitraum nicht möglich. Nur so viel: Als Geschäftsführer verdiente man am Burgtheater durchschnittlich 201.500 Euro (2019) bzw. 225.500 Euro (2020), an der Staatsoper waren es 2019 254.800 Euro und 2020 269.200 Euro.

An der Volksoper betrug das Durchschnittsgehalt in der Geschäftsführung 209.600 Euro (2019) respektive 211.000 Euro (2020), bei den Tiroler Festspielen Erl waren es 104.200 Euro (2019) und 109.500 Euro (2020). Im Direktorium der Salzburger Festspiele gab es 2019 eine durchschnittliche Gage von 229.300 Euro, 2020 waren es 233.500 Euro, während es bei den Bregenzer Festspielen durchschnittlich 177.700 Euro (2019) und 157.500 Euro (2020) waren.