Sie ist eine der Vielseitigsten des Landes. Cécile Nordegg wirkte als Schauspielerin in zwei „Kottans“ mit, ebenso in zwei Kinofilmen von Houchang Allahyari, in Serien wie „Schlosshotel Orth“ und „Der Salzbaron“. Als Mama Linda Putz für ein Möbelhaus wurde sie im Werbefernsehen ungeheuer populär. Und als Sängerin reist sie um die Welt, brachte kürzlich das von Mario Rossori produzierte Album „Triple“ (drei CDs in verschiedenen Genres) auf den Markt.

Sie verkörpern Mama Putz schon seit 21 Jahren. Ging das immer gut – Schauspielerei und Werbung?
CECILE NORDEGG: Für die Werbung arbeite ich lediglich sechs Tage im Jahr, nur die Zuschauer sehen das an vielen, vielen Tagen im Fernsehen. Als Mama Putz werde ich, weil ich da ja eine ganz andere „Maske“ trage, auf der Straße nie erkannt. Höchstens Kinder erkennen mich, weil die ja offensichtlich sehr auf die Augen schauen.

Wie kamen Sie denn zur Werbung?
Manchmal ist es einfach im Leben: Regisseur Harald Sicheritz hat sich das gewünscht.

Ihr Vater war der berühmte Sepp Nordegg, technischer Direktor am Bugtheater und Erfinder der Zylinderbühne. Da sind Sie wohl sehr früh mit Promis in Verbindung gekommen?
Sie gingen bei uns ein und aus. Von den Großen habe ich viel gelernt, vor allem: Kunst ist ein Handwerk und nicht ein überhöhtes Irgendwas.

Cécile Nordegg auf der Couch im Tonstudio
Cécile Nordegg auf der Couch im Tonstudio © Piffl/Rossori

Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Die Gäste wussten, dass „die Kleine“ da ist, so haben sie zum Beispiel ihre Nestroy-Texte oft für mich gespielt. Besonders beeindruckt war ich etwa von Jean Vilar, der mir, da war ich drei oder vier, eine Platte von Jacques Brel schenkte. Oder vom Bühnen- und Kostümbildner Jacques Le Marquet, der mir Kostüme mitbrachte.

Ein paar Worte zu Ihrem neuen musikalischen Werk „Triple“?
Die drei Alben sind trotz der Genrevielfalt miteinander verwoben. Auf dem dritten Album „Dance Proclamation“ gibt es gleich 17 Remixes internationaler DJs.

Woher kommen die inhaltlichen Ideen?
Von vielen Seiten. Ein Beispiel: Zu „Fiche-moi la paix“ („Lass mich in Ruhe“) hat mich meine Tochter inspiriert, als sie mir erzählte, dass dich heute jeder auf einen Drink einlädt und diese Einladung als Freibrief für das Nachher sieht.

Was bedeutet Ihnen die französische Sprache?
Ihr Geheimnis wird oft absolut unterschätzt. Diese Sprache hat ihren eigenen Ton, ihre eigene Melodie. Und ein einziges Wort birgt oft unzählige Möglichkeiten.

In Ihrem 300-Quadratmeter-Domizil findet man keinen Fernseher. Warum?
Ich habe keine Lust auf Nachrichten mit Mord und Totschlag. Informieren kann ich mich auch anders. Und gute Filme kann ich mir auf dem PC anschauen, außerdem mag ich die Programmkinos sehr.

"Triple": ein Dreifach-Album mit 48 Songs inklusive in Los Angeles mitgeschnittener Live-Aufnahmen im Jazzclub "The Baked Potato” (Rossori Music).