Vor zwei Jahren war es das große Thema: Kommt er – oder kommt er nicht? Die Ungläubigen zweifelten, die Gläubigen erwarteten ihn wie einen Erlöser! Erhörte er uns und käme er, wäre alles gut. Er, der große, der epochale Bulgare, der in Paris den Pont neuf und in Berlin den Reichstag eingepackt und in Oberitalien trockenen Fußes übers Wasser gewandelt war, der Messias der temporären Kunstinterventionen: Wladimirow Jawatschew, genannt Christo! Manche meinten auch, seine verhüllte Gestalt in irgendeinem dunklen Winkel der Stadt K. incognito gesichtet zu haben: allein, auf den Bildern, die um die Welt gehen sollten, war ER nicht zu sehen: Christo! Bis zum allerletzten Tag hoffte man – vergeblich. ER erlöste uns nicht. ER kam nicht. Angeblich.