Die deutsche Buchbranche hat in den ersten Monaten des Jahres 2021 heftige Umsatzeinbrüche hinnehmen müssen. Bis einschließlich April habe der Sortimentsbuchhandel ein Minus von 30 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorkrisenjahr 2019 eingefahren, sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, am Mittwoch in Leipzig. Sie spricht von einer "Katastrophenzahl".

In den meisten Bundesländern mussten die Buchläden im Corona-Lockdown geschlossen bleiben. Mehr als die Hälfte aller Bücher würden in Deutschland nach wie vor über den stationären Handel verkauft. Über alle Vertriebswege hinweg habe sich das Umsatzminus auf 8 Prozent summiert. Die Buchbranche brauche daher jede Aufmerksamkeit, sagte Schmidt-Friderichs.

In Leipzig hätte am Donnerstag eigentlich die Leipziger Buchmesse 2021 beginnen sollen. Sie wurde jedoch wegen der Pandemie wie schon 2020 abgesagt. Die Messe hat als Ersatz eine Sonderausgabe des Lesefestes "Leipzig liest" organisiert. Rund 400 Veranstaltungen stehen bis zum Sonntag auf dem Programm. Die meisten sind Online-Runden, aber zu knapp 100 davon soll auch Publikum zugelassen werden. Während der verkleinerten Sonderausgabe des Lesefestes wird am Freitag auch der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen. Er ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert und wird in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung vergeben.