Beim Bachmann-Wettbewerb konnten Sie ja im ersten Corona-Jahr nicht persönlich anwesend sein. Wie ist Ihre Stimmung jetzt, wo Sie „nachträglich“ kommen?
LYDIA HAIDER: Seit 2013 war ich jedes Jahr in Klagenfurt beim Bachmannpreis dabei – damals hab ich meine Freundin Nadine Kegele begleitet und 2016 Steffi Sargnagel. Ich liebe ja diesen Literaturzirkus und dass hier die ganzen Szenen zusammenkommen und nächtelang über Literatur diskutieren, und ich dachte mir, dass ich da auch unbedingt einmal lesen will. Und als es dann geklappt hat und es nicht live vor Ort war und ich um diese Action umgefallen bin, war ich schon sehr enttäuscht. Außerdem ist eine meiner Stärken ja das Live-Lesen und das Richtig-Wirbel-vor-Ort-Machen. So schade! Dass ich jetzt hier sein kann, nachträglich, ist Balsam auf diesen Wundern meiner nicht-ausgelebten Polterseele.