Bruce Springsteen sitzt hinter dem Steuer seines Porsche 550 Spyder, sein Blick ist konzentriert nach vorne gerichtet. Jim Rakete hat im Laufe seiner Karriere viele Berühmtheiten fotografiert, das haben andere auch.


Doch dem deutschen Fotografen gelang es dabei, eine Geschichte zu erzählen. In einem Bruchteil einer Sekunde erzählt Rakete von Springsteen, dem großen Autoliebhaber der Musikgeschichte, er fing den fragenden Blick von Reinhard Mey genauso ein wie den rauchenden, deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt.
Am 1. Jänner wird Rakete 70 und blickt auf ein bewegtes Leben zurück: Er zeichnete von seiner „Fabrik“ aus für viele Fotos der „Neue Deutschen Welle“-Stars verantwortlich, Rakete war aber auch als Manager aktiv und kümmerte sich um „Die Ärzte“ oder Nena. Er fotografierte das „Who is Who“ der deutschen Schauspieler – von Til Schweiger über Moritz Bleibtreu bis Jürgen Vogel.

In der Hauptsache ist es mir immer darum gegangen, gute Ideen zu generieren“, sagt Rakete, der vor einigen Jahren 77 Ensemblemitglieder des Wiener Burgtheaters fotografierte. Fotografie war für ihn immer „ein Schlüssel zu einer anderen Welt“.
Eine neue Welt erschließt sich Rakete (eine Eindeutschung eines Standesbeamten des einst hugenottischen Raquette) jetzt in dem Kinofilm „Now“. Darin begleitet er die Klimabewegung: „Ich hatte spontan das Gefühl, dass wir denen eine Stimme geben müssen, die vom Klimawandel unmittelbar betroffen sein werden.“ Und so bleibt er auch mit 70 am Puls der Zeit.