„Meine Lippen, die küssen so heiß“ – kokett tanzend und Küsschen ins Publikum werfend, sang Valentina Nafornita diese populäre Lehár-Arie. Auch die anderen Arien wusste die Moldawierin ungemein differenziert, mit wunderbarer Phrasierung und ungefährdeter Höhe zu gestalten: Sei es als verträumte Nixe „Rusalka“, die den Mond besingt, sei es als schüchterne Mimi in “La Bohème” oder beim Ohrwurm “O mio babbino caro” („Gianni Schicchi”). Für die verhinderte Edita Gruberova hatte Organisator Günther Trachmann mit der 33-jährigen Sopranistin einen mehr als gleichwertigen Ersatz gefunden. Nafornita faszinierte auch noch mit Schmankerln von Gounod, Tschaikowsky und Rachmaninow sowie einem melancholischen Lied des Moldawiers Eugen Doga und zum Schluss bei “I Want To Be a Prima Donna” von Bernstein.
Begleitet wurde sie gekonnt von Kristin Okerlund. Ein Wiedersehen gab es mit der 21-jährige Sophie Druml, die diesmal nicht als Geigerin, sondern als Pianistin bei Solostücken von Mozart und Chopin glänzte. Stehende Ovationen!