"Unsere Wirtschaft muss resilienter werden, wir müssen es schaffen, Produktion nach Österreich zurückzubringen. Das gelingt durch Kreativität und Innovation", sagte Margarete Schramböck bei einer Visite in Vorarlberg. Die Wirtschaftsministerin wies darauf hin, dass mit 42.300 Unternehmen jede zehnte Firma in Österreich zur Kreativwirtschaft zähle, in der 153.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz haben. Mit 22 Milliarden Euro jährlich - davon 7 Milliarden Euro im Bereich Software/Gaming - erwirtschafte die Kreativwirtschaft 3,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts, beinahe das Doppelte der Kfz-Branche. Jeder Euro Wertschöpfung in der Kreativwirtschaft bewirke 1,7 Euro an Wertschöpfung in der Gesamtwirtschaft. "Als Volkswirtschaft können wir es uns nicht leisten, dieses große kreative Potenzial und Unternehmertum zu verlieren", unterstrich Schramböck.

Von der durch die Coronapandemie ausgelösten Wirtschaftskrise sei die Kreativwirtschaft besonders stark betroffen, da sie eng mit dem Event-, Gastro-, Tourismus- und Kulturbereich verflochten ist. Für die kleinteilige Struktur der Kreativwirtschaft sei das Instrument der Kurzarbeit "weniger geeignet" als für andere Branchen, so die Ministerin. Deshalb habe man einen 3,8 Millionen-Euro-Innovationsschutzschirm für die Kreativwirtschaft aufgespannt. 3 Millionen Euro werden für Projekte ausgeschüttet, die Antworten auf neue Bedürfnisse liefern, die im Zuge der Coronakrise entstanden sind. 800.000 Euro stehen in Form von geförderten Workshops, Coachings, Mentorings, etc. zur Verfügung.

Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP) betonte die Rolle der Kreativwirtschaft als Impuls- und Ideengeber. Die Ziele im Bereich der Umwelt - etwa jenes, bis 2040 klimaneutral zu sein - werde man nur durch Innovation erreichen können. "Wir brauchen jede kreative Idee und jeden Funken Mut für das wirtschaftliche Comeback Österreichs", so Brunner.

Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) berichtete von den Maßnahmen des Landes zur Ankurbelung der heimischen Wirtschaft. Das Paket sei mit rund 60 Millionen Euro dotiert. Tittler führte die drei Schwerpunkte Forschung und Entwicklung, Fachkräfte und Digitalisierung an, die gerade auch für die Kreativwirtschaft von großer Bedeutung seien. Besondere Aufmerksamkeit gelte dem Thema E-Commerce.