"Ursprünglich hatten wir eine ganz andere Idee", erzählte Albert Uderzo später über das Treffen in seiner Wohnung in Bobigny östlich von Paris.Rene Goscinny und er hätten eigentlich eine altfranzösische Erzählung über einen schlauen Fuchs im Kopf gehabt, den "Roman de Renart" aus dem 12. Jahrhundert. "Aber das gab es schon", sagte Uderzo. "Rene hat mir dann gesagt: Zähle alle Epochen in der Geschichte Frankreichs auf. Ich habe mit den Galliern begonnen, und damit nahm es seinen Lauf."

Über die Gestalt ihres Helden Asterix waren sich Zeichner und Texter zunächst uneins: "Uderzo wollte ihn groß, kräftig und heroisch", erzählte Goscinny später. Er selbst habe eher an einen kleinen Mann gedacht. "Na gut: Wenn das so ist, bekommt er eben einen sehr starken Freund", entgegnete Uderzo. "Sehr gut, dann nehmen wir einen Hinkelstein-Lieferanten", meinte Goscinny. So wurde Obelix geboren.

Die ersten Abenteuer der beiden Helden erschienen in der Zeitschrift "Pilote" zwischen Oktober 1959 und Juli 1960. Das erste Album "Asterix der Gallier" kam 1961 heraus.

Für den französischen Literaturwissenschafter und Comicexperten Nicolas Rouviere gibt es eine einfache Erklärung für den Erfolg der furchtlosen Gallier: "Asterix geht den kulturellen Eigenschaften benachbarter Länder und ihren Identitäten auf den Grund", sagt er. Die erfolgreiche Comicreihe "stellt sie sympathisch dar und macht sich über Klischees lustig - das gilt auch für die Franzosen".

Albert Uderzo, der Zeichner der weltberühmte Reihe, ist am Dienstag im Alter von 92 Jahren gestorben. Er sei bei sich zu Hause im Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine im Schlaf gestorben, sagte sein Schwiegersohn Bernard de Choisy der Nachrichtenagentur AFP. Er sei seit Wochen "sehr müde" gewesen. Todesursache sei "ein Herzinfarkt ohne Verbindung zum Coronavirus".