Die Bundesmuseen haben bei den Besucherzahlen 2019 erneut zugelegt und konnten ein Plus von über 470.000 auf 6,93 Millionen Gäste verzeichnen. Damit setzte man das starke Wachstum der vergangenen Jahre fort, wobei das Plus von 7 Prozent geringer ausfällt als jenes von 2018, als die Besucherzahlen um 15 Prozent gestiegen waren.

Die Bilanz kommt zeitlich gut passend: Die Bundesmuseen sind derzeit politisches Gesprächsthema, weil Karoline Edtstadler noch drei Kuratoriumsmitglieder abberufen hat.

Insgesamt zählte man in den Museen sowie den musealen Bereichen der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) inklusive des Haus der Geschichte Österreich (hdgö) konkret 6.933.776 Besucher (nach 6.462.074 Eintritten im Jahr 2018). Dieses Plus entspricht einem Zuwachs von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anteil der voll zahlenden Gäste ist dabei gegenüber dem Jahr 2018 um acht Prozent auf 2.676.234 gestiegen (2018: 2.468.382).

Besonders hoch fielen die Gesamt-Zuwächse in der Nationalbibliothek aus, die sich um 32 Prozent auf 686.415 Besucher steigerte. Mit eingerechnet sind hier auch die Besucher des Haus der Geschichte Österreich, das im Jahr 2019 102.456 Besucher anzog. Mit einem Plus von 23 Prozent kann auch das mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig aufwarten, in dem man 2019 289.237 Gäste begrüßte (2018: 235.683). Die großen Tanker KHM-Museumsverband und Albertina verbuchten hingegen diesmal keine Steigerungen der Besucherzahl. Dennoch bleibt der KHM-Verband mit 1.745.070 Eintritten an der Spitze, doch die Österreichische Galerie Belvedere ist mit 1.721.399 Besuchern (plus acht Prozent) nahe dran. Die Albertina, die 2018 erstmals die Millionenmarke geknackt hatte, verzeichnete 2019 1.001.294 Besucher.

Anteil der Vollzahler gestiegen

Weiterhin auf Erfolgskurs ist das MAK - Museum für Angewandte Kunst, wo man 2019 erneut ein Plus verzeichnete und mit 219.873 Besuchern um elf Prozent mehr Gäste begrüßte als 2018 (197.586). Ein Plus von zwölf Prozent gab es auch im Technischen Museum, das im Vorjahr 428.619 Besucher anlocken konnte (2018: 383.551). Immerhin um acht Prozent steigerte das Naturhistorische Museum seine Besucherzahlen (von 777.059 im Jahr 2018 auf nunmehr 841.869).

Gestiegen ist auch die Zahl der Vollzahler: Betrug der Posten 2018 noch 2.468.382 Tickets, stieg dieser 2019 um acht Prozent auf 2.676.234. Die Anzahl der ermäßigten Tickets stieg um fast 13 Prozent auf 2.166.978, wohingegen die Anzahl der freien Eintritt mit 2.090.564 annähernd gleich blieb (2.079.293 im Jahr 2018). Davon waren im Rahmen des freien Eintritts für Unter-19-Jährige 1.312.904 Tickets dabei, was einer Steigerung von sechs Prozent entspricht.

Viele Gratiseintritte

Der freie Eintritt, der sich zur Hälfe aus dem Gratiseintritt von Schulklassen entsteht, schlägt sich sehr unterschiedlich zu Buche: 62 Prozent der Besucher des Technischen Museums Wien zahlen keinen Eintritt. Gleich dahinter folgen mit 43-Prozent Nicht-Zahlern das Naturhistorische Museum (NHM) und mit 38 Prozent das MAK - Museum für Angewandte Kunst. Die wenigsten Gratis-Tickets verzeichnet mit 21 Prozent das Belvedere, das zu einem Großteil von Touristen besucht wird.

Bei den U-19-Eintritten zeigt sich, dass diese sich annähernd zur Hälfte aus dem Besuch von Schulklassen speisen: Von den insgesamt 1.312.904 jugendlichen Besuchern kamen 699.027 einzeln, 613.877 im Zuge eines Besuchs mit der Schulklasse. Der Anteil der U-19-Besuche steigerte sich dabei in den vergangenen Jahren stetig, zuletzt betrug der Zuwachs 6 Prozent, 2018 waren es 7 Prozent.

Besonders deutliche Unterschiede zeigen sich in der Nutzung der
Jahreskarten: Insgesamt wurden 2019 in den Bundesmuseen 67.437
Jahreskarten verkauft, die insgesamt 152.254 Eintritte lukrierten.
Das macht pro Jahreskartenbesitzer durchschnittlich lediglich 2,3
pro Jahr aus. Besonders treu waren die Jahreskartenbesitzer im NHM,
wo durchschnittlich 4,5 Besuche verzeichnet wurden. Die 4.921 Jahreskartenbesitzer kamen 22.186 mal ins Haus. Die meisten Jahreskarten wurden mit 35.619 übrigens im KHM verkauft, allerdings
schlugen sich hier lediglich 1,3 Besuche pro Jahr nieder. Etwas treuer waren hier schon die 12.338 Nutzer der Albertina-Jahreskartenbesitzer, die 35.171 mal ins Museum kamen, was einer durchschnittlichen Nutzung von 2,9 Besuchen entspricht.

Die Ende 2018 eingeführte Bundesmuseen-Card wurde 2019 2.792 mal
verkauft und verschaffte den Museen dadurch 8.770 Eintritte. Mit der 59 Euro teuren Karte kann jedes Bundesmuseum einmal besucht werden. Die meisten Cards wurden mit 994 Stück im Kunsthistorischen Museum verkauft, die meisten Besuche erzielte damit jedoch die Albertina (1.692 Besuche mit der Bundesmuseen-Card). Die wenigsten dieser Tickets wurden in der ÖNB verkauft (153 Stück), zugleich verzeichnete man dort auch die wenigsten Card-Besucher (821 Personen). Fazit: Durchschnittlich wurden mit der Bundesmuseen-Card 3,1 Museen besucht.