Leopold Mozart ist der Vater von Salzburgs berühmtestem Sohn: Wolfgang Amadeus Mozart. Anlässlich seines Geburtstages, der sich am 19. November zum 300. Mal jährt, ehrt die Stiftung Mozarteum ihn mit einer zehnmonatigen Sonderausstellung. Beim heutigen Presserundgang gab es eine Vorschau auf die rund 80 Exponate und Autographen im Mozart-Wohnhaus.

"Leopold war ein sehr eigen denkender Mensch, der viel in sich getragen hat und sich dann in seinem Sohn verwirklicht hat. Jetzt ist es an der Zeit, dass er einmal im Mittelpunkt steht", sagte Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Stiftung Mozarteum. Die Sonderausstellung ist auf die Wohnräume im Mozart-Wohnhaus aufgeteilt, allerdings nicht chronologisch, sondern thematisch. Beginnend im Tanzmeistersaal wird Leopold Mozart als Hofmusiker, Manager und Networker, Verfasser einer Violinschule, Komponist und Familienmensch gezeigt.

Da sich unter den Exponaten wertvolle Leihgaben und Autographen befinden, können einige davon aus konservatorischen Gründen nicht durchgehend gezeigt werden. Deshalb hat die wissenschaftliche Kuratorin Anja Morgenstern die Sonderausstellung in verschiedene Zyklen unterteilt, die maximal drei Monate dauern. Begleitet werden die Wechsel jeweils von entsprechenden Veranstaltungen und Führungen, sodass es auch für Ansässige interessant ist, die Ausstellung mehrmals zu besuchen.

Manches ist erstmal zu sehen

Manche der Exponate sind in der Sonderausstellung erstmals einer breiten Masse zugänglich. So zum Beispiel die Relegation Leopold Mozarts von der Benediktiner Universität oder eine Erstausgabe seiner Violinschule, die noch mit persönlichen Anmerkungen und Änderungen versehen ist. Im letzten Teil der Ausstellung, der der Familie gewidmet ist, gibt es außerdem einige Einblicke in die Familienkorrespondenz der Mozarts. Der Autographentresor ist im Rahmen von Spezialführungen ebenfalls zu besichtigen.

Einige der Exponate sind erstmals für die Öffentlichkeit zuständig
Einige der Exponate sind erstmals für die Öffentlichkeit zuständig © APA/FRANZ NEUMAYR

Als besonderes Highlight und Versuch, das Netzwerktalent Leopold zeitgemäß darzustellen, wurde eigens für die Ausstellung ein so genanntes "Mozbook", eine eigene Version von Facebook, entwickelt. Besucher können sich durch Leopolds Profil klicken, seine Postings lesen, seine Stationen in Europa verfolgen oder sich durch seine Freundesliste klicken. "Er wusste, wie man sich geschickt vernetzt und würde deshalb heute bestimmt Social Media dazu nutzen", so Morgenstern.

Die Ausstellung "Leopold Mozart. Musiker - Manager - Mensch" läuft ab dem 5. April und endet 9. Februar 2020. Auch im Programm der Mozartwoche im nächsten Jahr wird die Ausstellung ihren Eingang ins Programm finden.