Die BundesMuseenCard ist ab morgen, 11. Dezember 2018, um 59 Euro in allen Bundesmuseen sowie der Österreichischen Nationalbibliothek erhältlich. Inkludiert ist ein Eintritt in jedes der acht Haupthäuser (siehe Infokasten). Sie gilt ein Jahr ab Kaufdatum.

Man habe seit längerem an "ergänzenden Angeboten" gearbeitet, mit denen die Attraktivität der Bundesmuseen erhöht werden soll, sagte Gernot Blümel in der Pressekonferenz und nannte zwei Voraussetzungen dafür: Die wirtschaftliche Realisierbarkeit müsse gegeben sein, und sie solle "ergänzend, nicht verdrängend" wirken.

Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des MAK und derzeit Vorsitzender der Bundesmuseenkonferenz nannte die "BundesMuseenCard" (die laut Blümel um 44 Prozent günstiger ist als alle Tagestickets zusammen) "eine sehr gute Lösung", die in "exzellenter Zusammenarbeit" entwickelt worden sei. "Wir haben uns absichtlich zur Aufgabe gemacht, bestehende Angebote nicht zu konterkarieren." Die neue Jahreskarte soll zusätzliche Anreize schaffen und werde künftig vielleicht auch Touristen dazu bringen, "statt zwei bis drei künftig acht Museen" zu besuchen.

Kritik gibt es von Wolfgang Zinggl, Kultursprecher von JETZT (Liste Pilz), fest. "Die Größe der Häuser und die Gewohnheiten der Besucherinnen und Besucher sprechen für mehrmalige Zutrittsmöglichkeiten. Dazu braucht es aber eine entsprechende leistbare Karte. Ein Museumsbesuch sollte keine seltene Aufgabe sein, die man in einem Kraftakt bewältigen muss, um sie danach als erledigt betrachten zu können."

"Allein für die Sammlungen des Kunsthistorischen Museums benötigt man eine gute Woche. Die aktuell vorgestellte Streifenkarte eignet sich daher in erster Linie für Touristen, die tatsächlich nur einmal in jedes Haus gehen", kommentiert Zinggl den unzureichenden Vorstoß des Kulturministers.

Grundsätzlich erfreut reagierte NEOS-Kultursprecher Sepp Schellhorn auf die heute vorgestellte BundesMuseenCard: "Die Jahreskarte für die Bundesmuseen schafft ein zusätzliches Angebot und ist eine sehr gute Möglichkeit für kulturinteressierte Bürgerinnen und Bürger die Bundesmuseen kennenzulernen. Es freut mich, dass Minister Blümel im Kulturausschuss sehr genau zugehört hat und die Jahreskarte nicht beliebig viele Eintritte für alle Bundesmuseen enthalten wird."

Allerdings hätte sich Schellhorn durchaus mehr erwartet: "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es die bessere Lösung gewesen wäre, wenn man zu jeder gekauften Jahreskarte eines Bundesmuseums einen freien Eintritt in alle anderen Museen bekommt. So hätten wir Anreize setzen können, dass die Jahreskartenbesitzer auch die anderen Museen besuchen."