Freudig überrascht und gerührt zeigt sich Yousif Ahmad (28) nach seiner Nestroy-Nominierung für die Beste Nebenrolle. "Das ist toll", freute er sich gegenüber der APA. "Ich war schon in meinem ersten Jahr in Österreich mit dabei, als Yael Ronen 2016 den Autorenpreis für 'Lost and Found' erhalten hat", so der irakische Asylwerber. "Damals habe ich den Preis mit dem Ensemble entgegen genommen."

"Im Jahr darauf hat Birgit Stöger in ihrer Dankesrede meinen Namen genannt und diesmal bin ich also ganz offiziell dabei." Die Schauspielerin Stöger hatte 2017 in einer emotionalen Rede auf die Situation des Asylwerbers aufmerksam gemacht, auf dessen Fluchtgeschichte die beiden Produktionen "Lost and Found" und "Gutmenschen" basieren. In letzterem Stück hat Ahmad auch einen Kurzauftritt, für den er nun nominiert wurde.

"Dass ich jetzt nominiert bin, klingt für mich so, als wäre ich 'die Tomate im Salat' - also immer dabei. Ich hoffe, dass ich bei der Nestroy-Verleihung zu einem permanenten Gast werden kann", fügt Ahmad scherzend hinzu.

Seine Zukunft ist hingegen weiterhin ungewiss. Wie er zuletzt im APA-Interview sagte, würde er gerne endlich arbeiten dürfen. Für den Fall, dass er nach dem ersten, ablehnenden Bescheid in zweiter Instanz Asyl zugesprochen bekommt, hat er schon viele Pläne. Das Volkstheater hat ihm ein Beschäftigungsverhältnis angeboten, weiters habe er schon drei Angebote von IT-Firmen bekommen, um als 3D-Animateur anzufangen, als der er bereits im Irak und der Türkei tätig war.

Derzeit verbringt er viel Zeit in verschiedenen Theatern, arbeitet als Freiwilliger in einer Kindergruppe und besucht Vorlesungen an der Angewandten. Neben einem Theaterstück schreibt er auch noch Gedichte, manchmal sogar auf Deutsch.