Auslöser war Kritik wegen früherer Texte von Rapper Medine: "Aus Respekt für die Opfer der Anschläge vom 13. November 2015 und ihre Familien" hätten der Rapper Medine und das "Bataclan" entschieden, die beiden Auftritte an einen anderen Veranstaltungsort zu verlegen, teilte der Musikclub mit. Medine begründete die Entscheidung auf Twitter auch damit, dass rechtsextreme Gruppen Demonstrationen geplant hätten, "deren Ziel es ist, zu spalten". Politiker aus dem konservativen und rechten Spektrum hatten die für Oktober geplanten Medine-Konzerte scharf kritisiert.

Hintergrund sind Texte früherer Lieder des Rappers, eins davon trägt den Titel "Jihad". Innenminister Gerard Collomb hatte im Juni sogar ein Konzertverbot nicht ausgeschlossen, falls eine Störung der öffentlichen Ordnung drohe. Ein Opferverband sah die Konzertplanung als Fehler der "Bataclan"-Leitung an. Medine hatte indes erklärt, er kämpfe mit seinen Alben seit 15 Jahren gegen alle Formen des Radikalismus.

Bei den Terroranschlägen vom 13. November 2015 hatten Islamisten in der französischen Hauptstadt insgesamt 130 Menschen ermordet. Allein bei der Attacke auf das "Bataclan" gab es 90 Todesopfer.