Über Finanz-, Beziehungs- und Gesundheitsprobleme könnte Sänger Matthias Reim (60) als Talkshow-Gast stundenlang reden; für seine Fans hat er mit dem Album „Meteor“ und neuen Liedern wie „Himmel voller Geigen“ eine zweijährige Rampenlicht-Pause beendet.

Bei der letzten „Helene Fischer Show“ sang die Schlagerkönigin mit Kollegin Vanessa Mai eine Coverversion von „Verdammt, ich lieb dich“. Wurden Sie damit von der neuen Generation geadelt?
MATTHIAS REIM: Von Helene ist das schon ein kleiner Ritterschlag. An meinem Song kommt aber niemand vorbei! Ausrufungszeichen! Und dann lehne ich mich entspannt zurück und weiß: „Verdammt, ich lieb dich“ ist eine kleine goldene Kreditkarte. Ich habe ihn ja auch geschrieben. Und das Erstaunliche im Gegensatz zum Originalinterpreten: Dieser Song wird nicht älter!

Hat Helene Fischer für die Schlagerbranche die Türen weiter geöffnet?
REIM: Für die Zukunft mit Sicherheit! Im Moment steht sie in allen Türen. Und macht das großartig. Sie hat einen Bewusstseinsprozess eingeläutet, indem sie Generationen für die deutschsprachige Musik in Deutschland, Österreich und der Schweiz begeistern konnte – wie eine Planierraupe durch den Urwald. Schlager ist durch Helene nicht mehr trutschig-rosa, weich und uncool.

Ihre Ex-Partnerin Michelle, für die Sie auch zwei Alben produziert haben, saß zwei Staffeln lang in der Jury von „Deutschland sucht den Superstar“. Meiden Sie selbst Castingshows?
REIM: Ich wurde für DSDS auch einmal angefragt, vor ungefähr acht Jahren, konnte aber nicht, weil schon eine Tournee geplant war. Das hätte mich damals schon interessiert. Heute würden mich „The Voice“ und vor allem „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ interessieren. Wenn ich mir bei Formaten wie DSDS die Jury anschaue, fällt mir wenig ein – außer: Das sind echte Spezialisten, die alles wunderbar beurteilen können, weil sie schon eine Platte gemacht haben! Statt Fachjuroren zu suchen, heißt die Devise offenbar: Was kann lustig sein?