Das älteste europäische Jazzmagazin widmet ihm in der aktuellen-Ausgabe ganze zwei Seiten und schwärmt dabei von seiner Solo-CD Pandora (cracked anegg records), auf der er mit subtiler Meisterschaft und abseits seiner musikalischen Jazz-Heimat ein äußerst persönliches Statement zur modernen Gitarrenmusik mit dem Anspruch einer stilistisch völlig losgelösten weltmusikalischen Sprache abgegeben hatte. Es sollte zum Vermächtins von Andy Manndorff (60) werden.

Der Gitarrist und Komponist starb vor wenigen Tagen völlig überraschend in seiner Wiener Wohnung. Der Schock in der Szene sitzt tief. Und wir haben einen Freund verloren.

Der sehr integre, äußerst sensible, bisweilen zerbrechliche Musiker startete seine Karriere einst in Amsterdam, von wo aus er dann für viele Jahre nach New York ging und sich an der Seite prominenter Jazzmusiker einen internationalen Namen machte. Ende der 1990-Jahre zog Manndorff wieder nach Wien,  Manndorff spielte in vielen Formationen wie etwa dem Vienna Art Orchestra, mehreren Trios sowie mit Wolfgang Puschnig, Dave Liebman, Wolfgang Reisinger oder Andi Schreiber. Er schrieb auch Kammer- und Theatermusik sowie eine Oper für das Wiener Künstlerhaus.

In der großen Gitarristen-Szene war er mit seiner eigenwilligen Spieltechnik, eingängigen Melodik und manchmal schrägen Intonation ein echter Stilist und eine Ausnahmeerscheinung mit einer unverwechselbaren Klangsprache.
Die Gitarre, die Frauen, Polen und dieselbe Medizin haben uns verbunden. Und ja, da wären noch ein paar Ideen in der Schublade gewesen.