Tendenziell rückläufig entwickelten sich die Quoten von "Guten Morgen Österreich" nach dem Start des neuen ORF-Frühstücksfernsehens. Während beim Auftakt am 29. März durchschnittlich 94.000 Seher dabei waren, die das Frühformat von 6 bis 9 Uhr verfolgten, waren es am Ende der ersten Woche am 1. April nur mehr rund 62.000 Seher. Auch in den einzelnen Zeitzonen gab es teils deutliche Rückgänge und einen verblassenden "Neugiereffekt", wie der "Standard" berichtet.

Marktführerschaft für ORF

Der ORF übernahm freilich dennoch auf Anhieb die Marktführerschaft im umkämpften Markt der Frühstücks-TV-Formate bzw. im Zeitraum zwischen 6 und 9 Uhr. So hatte ORF 2 bis zum Start von "Guten Morgen Österreich" auf diesem Sendeplatz 24.000 Seher im Schnitt. Der Marktanteil lag bei elf Prozent. Die ersten Tage mit dem neuen Format erreichte man insgesamt durchschnittlich 72.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 29 Prozent. Selbst am schwächsten Tag, am 5. April, war der Marktanteil doppelt so hoch wie vor dem Frühstücksfernsehen.

Kritik von Stiftungsrat

Trotzdem stellte der Grüne ORF-Stiftungsrat Wilfried Embacher, der im obersten ORF-Aufsichtsgremium als einziger Vertreter gegen das neue Format stimmte, im "Standard" die Frage, ob sich der Aufwand rechtfertige. "Ich fühle mich in meiner Skepsis bestätigt", sagte Embacher, der sich eigentlich ein "Morgenjournal mit Bildern" vorgestellt hätte.

ORF verspricht Nachjustierungen

Zufrieden zeigte sich indes Thomas Zach, Leiter des ÖVP-"Freundeskreises" im ORF-Stiftungsrat: "Regionalität ist ein wichtiges Thema für den ORF, ebenso wie Nachrichten". Den Rest "wird man sich vernünftigerweise eine gewisse Zeit anschauen", so Zach. Der ORF versprach "Nachjustierungen" bei Themenmix und Beitragsgestaltung und wies zugleich darauf hin, dass sich die Reichweite im Vergleich zum Wetterpanorama verdreifacht, bei 12- bis 49-Jährigen sogar versechsfacht habe.

Diese Woche gastiert "Guten Morgen Österreich" in Vorarlberg, nächste Woche in Niederösterreich.