Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) verurteilt die Äußerungen von Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling bei einer Legida-Demo  in Leipzig. Hier habe es sich eindeutig um Volksverhetzung und den Aufruf zu Gewalt gehandelt, erklärte BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. Pegida missbrauche schamlos das Recht auf Meinungsfreiheit. Diese Eskalation sei nicht länger hinnehmbar. Wolff forderte die sächsische Justiz auf, der Pegida-Spitze das Handwerk zu legen.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig prüft nach Auskunft eines Sprechers, ob der Anfangsverdacht der Volksverhetzung gegeben ist. Zudem sei wegen Festerlings Rede eine Strafanzeige eines Berliners eingegangen. Es gehe um den Vorwurf der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, ergänzte der Sprecher.

Reporter mit Bodyguards

Festerling hatte auf der Legida-Kundgebung gesagt: „Wenn die Mehrheit der Bürger noch klar bei Verstand wäre, dann würden sie zu Mistgabeln greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern prügeln.“

MDR-Reporter nehmen künftig Bodyguards mit
Nach der Legida-Demonstration am Montagabend hatten mehr als 200 Rechtsextreme im linksalternativen Leipziger Stadtteil Connewitz Geschäfte verwüstet und Autos angezündet. Zuvor war eine Reporterin des MDR bei der Demonstration ins Gesicht geschlagen worden. Der Sender hat Konsequenzen angekündigt. MDR Info erklärte, künftig würden Reporter bei ähnlichen Einsätzen von Sicherheitspersonal begleitet.

Heftige Attacken

Mit dem tätlichen Angriff auf eine Kollegin sei  eine Grenze überschritten worden, erklärte MDR-Intendantin Karola Wille. Man werde sich jedoch nicht einschüchtern lassen und weiter berichten.

Die Sachsen-Korrespondentin des Nachrichtenradios MDR Info, Ine Dippmann, wurde nach Senderangaben massiv angegriffen. Ihr wurde demzufolge das Handy aus der Hand geschlagen, danach bekam sie einen Schlag ins Gesicht. Außerdem wurde sie beschimpft. Die Reporterin erstattete noch am Abend Anzeige.