385.000 Euro verdienten die Spitzenmanager im Burgtheater im Jahr 2013, summiert der Rechnungshof (RH) in seinem jüngsten Einkommensbericht. Infolge von Entlassungen und Rücktritten im Burgtheater seien allerdings konkrete Zuordnungen besonders kompliziert, wie der APA von RH-Experten auf Nachfrage bestätigt wurde: Thomas Königstorfer hatte ja mit 1.9. 2013 die kaufmännische Geschäftsführung der Burg übernommen, Direktor Matthias Hartmann wurde am 11.3.2014 entlassen und Karin Bergmann am 19.3.2014 mit der interimistischen künstlerischen Leitung betraut.

Das Durchschnitts-Gehalt der Burg-Doppelspitze wird für 2013 mit 266.000 Euro und für 2014 mit 193.700 Euro ausgewiesen. Wobei jeweils knapp über 146.000 einem weiblichen Mitglied der Geschäftsführung - also bis Ende August 2013 Silvia Stantejsky, ab Mitte März 2014 Karin Bergmann - zugerechnet wurden.

In einer Stellungnahme legt das Burgtheater Wert auf die Feststellung, dass in der vom Rechnungshof angeführten  Gesamtsumme von 385.800 Euro auch die Regiegagen von Matthias Hartmann stecken und dass Karin Bergmann ihr Jahreseinkommen 2015 von sich aus nochmals deutlich verringern ließ.

Bei den Bundestheatern erweist sich die Zuordnung der traditionell anonymisierten Zahlen auf konkrete Personen auch sonst kompliziert. An der Staatsoper konnte sich die Doppelspitze Dominique Meyer und Thomas Platzer 2014 auf durchschnittlich 231.300 Euro und jene an der Volksoper (Robert Meyer und Christoph Ladstätter) auf durchschnittlich 199.000 Euro verbessern.

Einfacher ist das Zahlenspiel  bei den Salzburger Festspielen. Auch Intendant Alexander Pereira, in den Jahren zuvor Spitzenverdiener der österreichischen Kulturmanager, lag 2013 mit 296.000 Euro (8.500 weniger als im Jahr zuvor) noch vor dem Kanzler. Sein Nachfolger in der künstlerischen Leitung, Sven-Eric Bechtolf, gab es 2014 mit 247.200 Euro deutlich billiger, während Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler sich trotz gestiegener Verantwortung nur geringfügig verbessern konnte - von 179.000 Euro 2013 auf 186.000 im Jahr darauf.

In die Nähe des Kanzlergehaltes kommen auch die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag, die ihr Jahres-Bruttogehalt (inklusive Erfolgsprämien und freiwillige Sozialaufwendungen) gegenüber 2012 (261.100 Euro) auf 273.500 (2013) und schließlich auf 276.500 Euro (2014) steigern konnte (ihr kaufmännischer Geschäftsführer Paul Frey verdiente 2014 230.900 Euro).

Nicht weit dahinter folgen Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder mit 270.800 Euro (2014) und die Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger, mit 269.700 Euro (2014). Gabriele Zuna-Kratky, Chefin des Technischen Museums, hat mit 259.400 (2014) ihre Kollegin vom Belvedere überholt: Agnes Husslein-Arco kam auf 251.000 Euro. mumok-Chefin Karola Kraus konnte sich auf 189.700 Euro (2014) steigern.

Auch teils bittere Einkommens-Einbußen verzeichnet der Bericht: Die beiden Chefs der Bregenzer Festspiele, Intendant David Pountney und sein kaufmännischer Direktor Michael Diem, verdienten 2014 um ein Drittel weniger als 2013 (durchschnittlich 106.000 Euro statt 153.600 im Jahr zuvor), der Direktor des Naturhistorischen Museums, Christian Köberl, kam 2014 mit seinem kaufmännischen Chef, Vizedirektor Herbert Krischer, nur noch auf durchschnittlich 148.800 Euro, 26.000 Euro weniger im Jahr zuvor.

Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer, der 2013 266.400 Euro verdiente, verabschiedete sich Ende Juni 2014 vorzeitig in die Pension und wurde ab 1.9.2014 interimistisch von Günter Rhomberg ersetzt. Das Geschäftsführer-Gehalt in der Holding wird vom Rechnungshof für 2014 mit 197.300 Euro ausgewiesen. Was Rhomberg-Nachfolger Christian Kircher ab 1. April 2016 verdienen wird, hat Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) bei dessen Vorstellung auf Nachfrage bekannt gegeben: 200.000 Euro jährlich.