Der ORF und die Privatsender, ATV, Puls 4 und W24 gewannen beim diesjährigen Film- und Fernsehpreis Romy erste Auszeichnungen. Bei der Verleihung der Romy-Akademiepreise am Donnerstagabend holte der ORF für die "ZiB 2 History" den Preis der Romy-Akademie. Insgesamt gingen gleich acht Akademie-Romys an den öffentlich-rechtlichen Sender.

ATV erhielt für Martin Thürs Polittalk "Klartext" den Preis der Jury. Der Journalist ist auch am Samstag in der Kategorie "Beliebteste/r Moderator/in Information" nominiert, worüber das Publikum abstimmt. Die Kategorie "Beste Programmidee" ging für die Start Up-Show "2 Minuten 2 Millionen" an Puls 4. Ein weiterer Jury-Preis ging für den "Österreich Blick" an den Wiener Regionalsender W24. Für berührende Momente und Standing Ovations sorgte die Überreichung einer Akademie-Romy in Platin für das Lebenswerk an den Filmproduzenten Karl Spiehs. Laudator Otto Schenk ehrte den im Rollstuhl angerückten Spiehs als "Institution der Güte", der Schauspielern stets Geborgenheit gab. "Im ganzen Urwald der Filmindustrie" gebe es nur einen wie Spiehs, sagte Schenk.

Emotional wurde es auch als "ZiB 2"-Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher und Matthias Schmelzer die Romy für das von Schmelzer erfundene ORF-Format "ZiB 2 History" entgegen nahmen. Am 8. Mai sendet der ORF zum Jahrestag des Ende des Zweiten Weltkriegs die nächste "ZiB 2 History" live aus der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Lorenz-Dittlbacher widmete die Romy deshalb ihrem Großvater, der von den Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Dachau verschleppt wurde.

Lou Lorenz-Dittlbacher widmete die Romy ihrem Opa
Lou Lorenz-Dittlbacher widmete die Romy ihrem Opa © ORF

Der Film- und Fernsehpreis wird heuer bereits zum 26. Mal von der Tageszeitung "Kurier" ausgetragen. Die Romy-Akademiepreise wurden in insgesamt 13 Kategorien verliehen. Es gehe dabei vor allem um die "versteckten Helden der Branche", wie Romy-Erfinder Rudolf John und Miriam Hie, die gemeinsam durch den Abend moderierten, meinten. Bei der vom ORF übertragenen Romy-Gala am Samstag (21.10 Uhr, ORF 2) werden die Publikumspreise vergeben, dazu kommen vier weitere Akademie-Kategorien. "Wir zeichnen die Qualitätsproduzenten aus Film und Fernsehen aus. Sie sind für unser Land ebenso unverzichtbar wie Qualitätsjournalismus", sagte "Kurier"-Chefredakteur Helmut Brandstätter.

Romy für
Romy für "Tatort"-Regisseur Thomas Roth © ORF

Die Akademiepreisträger werden nicht vom Publikum, sondern von einer Jury und durch eine Wahl aller bisherigen Romy-Preisträger ermittelt. Für die beste Regie in einem TV-Film wurde dabei Thomas Roth für den ORF-"Tatort" "Deckname Kidon" mit einer Romy bedacht. Die Auszeichnung für das beste Buch in einem TV-Film ging an Konstanze Breitebner für "Die Fremde und das Dorf". Für die beste Kamera in einem TV-Film bekam Peter von Haller für seinen "Steirerblut"-Dreh eine Romy überreicht. Kurt Stocker und Danny Krausz erhielten für die Dokumentation "Der taumelnde Kontinent" die Romy für die beste TV-Doku.

Im Bereich Kino ging die Kategorie bester Kinofilm für "Frau Müller muss weg" an Oliver Berben und Tom Spieß. Eine Romy für die beste Kino-Kamera bekam Leena Koppe für "Gruber geht", jene für das beste Buch zu einem Kinofilm Michael Sturminger für "Casanova Variations". Als beste Kino-Dokumentation wurde "Streif - One Hell of a Ride" prämiert, für die Gerald Salmina eine Romy entgegen nahm. Die Kategorien bester TV-Film, bester Produzent TV-Film, beste Regie Kinofilm und bester Produzent Kinofilm werden am Samstag vergeben. Bei der Romy-Gala wird darüber hinaus auch der "aufregendste Fernsehmoment des Jahres" prämiert.