Maren Gilzers Hunger muss sich seit dem Einzug in den Dschungel vor fast zwei Wochen sukzessive vergrößert haben, anders ist ihr Appetit bei der Dschungelprüfung Dienstagabend nicht zu erklären. Nach tagelanger karger Kost, bestehend aus Reis oder Bohnen bzw. zwischendurch Reis mit Bohnen bekamen die einstige "Glücksrad"-Fee und Schauspieler Jörn Schlönvoigt endlich wieder Fleisch serviert. Und das Siebengang-Menü ließ bei Gilzer offensichtlich keine kulinarischen Wünsche offen. Von Schafshoden, über Krokopenisse bis Schweinerosetten und Rattenschwänze - die 54-Jährige schmauste beherzt und völlig angstbefreit. Zwischendurch kamen gar Befürchtungen auf, Gilzer würde Nachschlag verlangen. Wären die Kuheuter etwas zarter zubereitet worden und hätte Schlönvoigt etwas mehr Ekel-Resistenz mitgebracht, wäre das Duo mit sieben und nicht nur mit fünf Sternen ins Camp zurückgekehrt. Walter Freiwald zollte seinem Lieblingsfeind Gilzer zwar Respekt, zog aber sofort einen richtigen Rückschluss: Die Dschungelkrone sei entgegen seinen Erwartungen doch noch nicht für ihn reserviert.

Das Strahlen einer Hungrigen: Jörn Schlönvoigt und Maren Gilzer
Das Strahlen einer Hungrigen: Jörn Schlönvoigt und Maren Gilzer © RTL

Doch auch der Großmeister in Sachen Selbstüberschätzung sammelte wieder Punkte beim Publikum. Freiwald legte zwar noch einmal Wert auf die Feststellung, das ZDF habe ihm die Moderation von "Wetten, dass ..?" (natürlich vergeblich) angeboten und er sieht sich als Nachfolger von Günther Jauch, doch was von der Dienstagssendung hängen blieb, war sein Teamgeist. Nach einer geglückten Aufgabe, die Freiwald gemeinsam mit Tanja Tischewitsch absolvierte, wurden die beiden vor die Wahl gestellt: Verspeist den gewonnenen Schokokuchen zu zweit, oder teilt ihn mit der Guppe. Sicher nicht ohne berechnenden Hintergedanken, bekam schließlich jeder im Camp zwei Bissen von der Mehlspeise.

Walter Freiwald und Tanja Tischewitsch
Walter Freiwald und Tanja Tischewitsch © RTL

Diese beiden Elemente von Tag zwölf musste RTL gehörig aufblasen, denn sonst passierte abermals wenig. Von fast beängstigender Absurdität war der Streit zwischen Aurelio Savina und Tanja Tischewitsch, ob Thailand denn schön sei oder nicht. Für den "Bachelor"-Kandidaten war es eine von nur wenigen Auffälligkeiten binnen zwei Stunden. Angesichts seiner Passivität und den wenigen freien Flächen auf seiner Haut, stellt sich mittlerweile die Frage, ob der schlafende Savina von seinen Konkurrenten nicht seit Tagen mehr und mehr tätowiert wird. Erschwerend hinzu kommt seine offenbar grenzenlose Naivität: So wurde dem 37-Jährigen erst gestern klar, dass der "Dschungelkönig" kein Preisgeld erhält. Dass Savina seither jegliche Motivation fehlt, wird nicht mehr allzu lange ein Problem für ihn sein. Das Publikum dürfte ihn heute oder am Freitag zurück ins Hotel wählen (RTL, 22.15 Uhr).

Aurelio Savina mit seinem typischen Esprit
Aurelio Savina mit seinem typischen Esprit © RTL

Freiwald gewährte seinen Fans noch Einblicke in seine wohl unterbliebene private Pensionsvorsorge: "Rente ist leider echt scheiße", ließ der arbeitslose Moderator die junge Tanja Tischewitsch (25) wissen und fuhr fort: "Du hast noch 1000 Chancen, ich nur mehr eine" und meinte damit die ersehnte Dschungelkrone, womit der 60-Jährige seine Karriere retten möchte. Wobei auch fraglich bleibt, wer Tischewitsch in Zukunft 1000 Chancen bieten möchte. 

Nichts wird es wohl aus dem Wunsch von Rebecca Siemoneit-Barum, die ihre Zukunft in einer Talkshow sehen würde: "Die Möglichkeiten sind ja unbegrenzt". Wie begrenzt die Möglichkeiten der lethargischen Schauspielerin im Dschungelcamp sind, wollte das Publikum nicht länger mitansehen. Siemoneit-Barum erhielt am wenigsten Anrufe und musste ihre Koffer packen.