"Teutschland wird in diesem jungen Mann noch seinen Meister finden", prophezeite Friedrich Schiller, als er 1782 den Schauspieler August Wilhelm Iffland als Franz Moor in der Uraufführung der "Räuber" im Nationaltheater Mannheim auf der Bühne sah. "Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze", hatte Schiller in seinem "Wallenstein" zwar auch gesagt, aber der vor 250 Jahren am 19. April 1759 in Hannover geborene Iffland war eben mehr als nur ein Schauspieler.

Höchste Ehre. Iffland wird heute noch mit der Verleihung des legendenumwobenen Iffland-Rings als höchste Auszeichnung für einen deutschsprachigen Schauspieler in Ehren und Erinnerung gehalten. Ringträger auf Lebenszeit ist seit 1996 der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz, der von dem früheren Träger, dem österreichischen Bühnen- und Filmschauspieler Josef Meinrad, ausgewählt worden war.

Werdegang. Eigentlich sollte Iffland Theologie studieren, war aber schon 1777 heimlich nach Gotha verschwunden, wo er sich für das Hoftheater begeisterte und mit dem Ensemble nach Mannheim ging. Dort machte er sich bald einen Namen in der Theaterwelt. Er wurde einer der bekanntesten Schauspieler und prägte die "Mannheimer Schule" mit ihrem möglichst realistischen Darstellungsstil entscheidend mit - auch wenn er den Weimarer "Deklamationsstil" nicht immer ganz verleugnete, wie Schiller bei aller Begeisterung auch anmerkte: "Sie hätten ihn sehen sollen, auf den Knien liegen und bethen, als um ihn schon die Gemächer des Schlosses brannten. Wenn nur Herr Iffland seine Worte nicht so verschlänge, und sich nicht im Declamieren so überstürzte!"

Erfolge. 1796 ereilte den heißblütigen Schauspieler und Verfasser seinerzeit sehr populärer Bühnenstücke wie "Verbrechen aus Ehrsucht" und "Die Advokaten" der Ruf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. nach Berlin, wo ihm die Leitung des Nationaltheaters am Gendarmenmarkt angetragen wurde. Er machte die - später auch von Intendanten wie Gustaf Gründgens geführte - Bühne bald zum führenden deutschen Theater mit Schauspielerkollegen wie Ludwig Devrient und Berlin zu einer der führenden Theaterstädte überhaupt.

Regie-Arbeiten. Als Theaterleiter und Regisseur brachte er neben seinen eigenen bürgerlichen Dramen vor allem die Stücke von Schiller und Goethe, Kotzebue, Shakespeare, Lessing und Molière auf die Bühne, dabei als Mann der Aufklärung auch immer im Bestreben, das Theaterpublikum zum "Guten, Wahren und Schönen" zu erziehen. Dabei sollten aber wo immer möglich auch bunte Kostüme, Dekorationen und eindrucksvolle Massenszenen nicht fehlen.

Seine Bedeutung. Als Iffland am 22. September 1814 in Berlin starb, trauerte die gesamte deutschsprachige Theaterwelt um einen ihrer größten und bedeutendsten Männer. Er fand seine letzte Ruhe auf dem Kirchhof der Jerusalems-Gemeinde an der Zossener Straße in Kreuzberg. Der Grabstein trägt die simple Inschrift "Iffland - starb 1814".