Herr Hader, spielt der Film nach dem Erfolgsroman von Wolf Haas auch am Buch-Schauplatz im steirischen Klöch?
JOSEF HADER: Ja. Und nein. Wir waren auf der Suche nach einem geeigneten Wirtshaus, das gerade nicht in Betrieb war. Sonst hätten wir ja dort nicht drehen können. In der Nähe von Gloggnitz, unter einer Autobahnbrücke, fanden wir das geeignete Motiv.

Und woher kommt das "Nein"?
HADER: Die Inkompetenz, die dann passierte, war, dass die Filmausstattung zu spät davon informiert wurde. Also sieht man zahlreiche Autos mit steirischen Kennzeichen im Bild. Sicher wird vor allem den Südsteirern auffallen, dass das nicht ihre Landschaft ist. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Aber wenn die Steiermark schon nicht im Bild vorhanden ist, dann wenigstens mit einigen glänzenden Schauspielern. Wie Christoph Luser, wie Pia Hierzegger und Martina Zinner vom Grazer Theater am Bahnhof.

Der "Knochenmann" ist gewiss der am schwersten verfilmbare Brenner-Roman von Wolf Haas?
HADER: "Auferstehung der Toten" wäre auch nicht einfach gewesen. Wesentlich war, dass wir nicht wieder in die Stadt wollten. Zuvor waren wir in Wien und Salzburg. Stadtfilme sind einfacher. Doch diesmal gingen wir in die Provinz, Hauptschauplatz ist eine einsam gelegene Backhendlstation. Und so bleibt nur der Mensch übrig. Auf den konzentrieren wir uns. Wir haben uns die Latte höher gelegt.

Und das mit exzellenten Kollegen wie Josef Bierbichler und Birgit Minichmayr.
HADER: Als Wolf Haas, Wolfgang Murnberger und ich am Drehbuch arbeiteten, haben wir uns gleich diese zwei vorgestellt. Ein Riesenglück, dass sie ja sagten. Sie sind Ausnahmekönner und achten sehr drauf, dass auf dem Set eine Atmosphäre herrscht, in der sie gut arbeiten können. Wenn man ihnen die bietet, sind sie unglaublich einfach zu behandeln. Fairerweise muss ich anmerken, dass mich die beiden an die Wand gespielt haben. Aber immerhin mit meinen Dialogen, was mich tröstet.

Na, na, keine falsche Bescheidenheit! Hat Ihnen noch niemand gesagt, dass Sie ein ganz hervorragender Brenner sind?
HADER: Aber ich kenne meine Limits. Mein Spielraum ist nicht unbegrenzt.

Würde der Detektiv Brenner jetzt neben uns sitzen, wie würde er reagieren?
HADER: Er wäre schweigsam und vorsichtig, denn wir Journalisten und Schauspieler sind ihm ein fremdes Volk. Ein privates Verhältnis würden wir nicht mit ihm kriegen.

Haben Sie sich mit der Figur des Brenner angefreundet?
HADER: Der ist keine Person, mit der ich befreundet sein könnte. Aber er und der Film treffen eine große Aussage über das Leben. Nämlich: Es passt nie was zusammen. Sehen Sie: Für solche Momente mache ich Filme.