Derzeit ist sie Gudrun Ensslin im "Baader Meinhof Komplex" und eine Fotografin im Bergsteigerdrama "Nordwand", bald kommt sie als "Die Päpstin" ins Kino. Am Burgtheater ist Johanna Wokalek, 33, im November in "Rosenkriege" verwickelt. Frau Wokalek, sind Sie eigentlich Bergsteigerin?
JOHANNA WOKALEK: Bergwanderin. Zum Extremklettern bin ich nicht prädestiniert.
Aber probiert haben Sie es?
WOKALEK: Ja. Mit einem Bergführer war ich auf einem Klettersteig am Fuße des Eigers und ein Stück rein in die Nordwand unterwegs.

Imponieren Ihnen Menschen, die ihr Leben für einen Gipfelsieg aufs Spiel setzen?
WOKALEK: Ich kann verstehen, dass Menschen immer wieder Grenzen überschreiten wollen.

Ein Blick zurück auf die Rolle Gudrun Ensslin. Ein harter Job?
WOKALEK: Total beanspruchend. Speziell die Dreharbeiten in Stammheim waren schrecklich.

Ihr Mentor war Klaus Maria Brandauer. Was war das Wesentliche, das er Ihnen mitgegeben hat?
WOKALEK: "Denke die Dinge, dann sagst du sie so, wie du sie fühlst."

Die Päpstin" ist wieder eine besondere Herausforderung. Sönke Wortmann inszeniert den Film nach dem Bestseller von Donna Cross. Eine Frau, Johanna, wird Papst Johannes VIII.
WOKALEK: Eine unglaublich spannende Geschichte um den Konflikt, Gefühlen oder Verpflichtungen zu folgen. Jeder Mensch hat vermutlich einen Moment im Leben, wo er sich für einen Weg entscheiden muss.

Sind Sie ein gläubiger Mensch?
WOKALEK: Ein Interview ist zu kurz für ein so schwieriges Thema.

Die Päpstin" sollte von Volker Schlöndorff inszeniert werden, Sönke Wortmann hat ihn abgelöst. Wie arbeitet es sich mit ihm?
WOKALEK: Angenehm. Er hat ein ruhiges Gemüt, ist sehr gelassen und sehr vorbereitet.

Wie gefällt es Ihnen, als "neuer Star" bezeichnet zu werden?
WOKALEK: Mich stört die Schnelllebigkeit des Begriffs. Man müsste "Star" neu definieren.

Was würden Sie sagen, wenn man Ihnen die Buhlschaft bei den Salzburger Festspielen anbietet?
WOKALEK (lacht, zieht den Pullover straff): Wie ich weiß, suchen die was ganz anderes.