Schmerz und Gewalt - diese Themen prägten die Arbeiten von Gottfried Helnwein bereits in seiner Jugend. Zusammen mit Manfred Deix besuchte er in Wien die Höhere Grafische Bundes Lehr- und Versuchsanstalt. Nachdem er dort mit seinem Blut ein Portrait von Adolf Hitler gemalt hatte, wurde er der Schule verwiesen.

Gequälte Kinder. Später studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Dort entdeckte er das Thema "Kind" für sich. In seinen Arbeiten provoziert er immer wieder mit Darstellungen misshandelter Buben und Mädchen - sie sind für ihn ein Sinnbild für wehrlose und geopferte Menschen. Eines seiner eindrucksvollsten Werke war die Installation "Neunter November Nacht" 1988 in Köln. In Erinnerung an die Reichskristallnacht 1938 wurden vier Meter hohe Fotografien von bleich geschminkten Kindern aufgestellt. Das erste Foto trug die Unterschrift: "Selektion"

Faszination Comic. Seit frühester Kindheit ist Helnwein von Comics begeistert; so wundert es nicht, dass Ende der 70er erstmals Disney-Figuren in seinen Werken auftauchen. Helnwein behauptet, dass er von Donald Duck beziehungweise seinem Schöpfer Carl Barks mehr gelernt habe, als in seinen Schulen. Ihm zu Ehren brachte er im Herbst 2007 unter dem Titel "Donald Duck ... und die Ente ist Mensch geworden" eine große Carl Barks Ausstellung ins Karikaturmuseum Krems.

Zwischen L.A. und Irland. Seit mehr als 20 Jahren lebt Helnwein bereits nicht mehr in Österreich. Im Süden Irlands hat er sich ein Schloss gekauft und lebt dort mit seiner gesamten Familie. Immer wieder zieht es den Künstler in die USA. Daher besitzt er in Los Angeles ein zweites Atelier - in der Heimat seines Idols Donald Duck.