Derzeit bringt er als Major Carl Ribarski in der ORF-Serie "Soko Donau" reihenweise Verbrecher zur Strecke. Im Kinofilm "Ossi's Eleven" aber, der Freitag hierzulande anläuft, steht Stefan Jürgens (45) auf der anderen Seite des Gesetzes. Als Parade-Macho Karl, der u. a. mit Popsänger Sascha in seiner ersten Filmrolle einen großen Coup plant.

Sie traten ihren "Soko Donau"-Dienst im April 2007 an. Fühlen Sie sich mittlerweile assimiliert?
STEFAN JÜRGENS: Ich habe mit Gregor Seberg & Co. wunderbare Kollegen um mich. Wir dürfen pro Folge nur siebeneinhalb Drehtage brauchen, aber wir ringen um das Produkt, setzen uns immer wieder zusammen, um das Beste rauszuholen. Ich gehe jeden Morgen mit großer Lust und Liebe zur Arbeit. Interessant ist, dass wir für die jetzige Staffel sechs von zehn Folgen auswärts filmen. Demnächst sind wir wieder 14 Tage in der Steiermark, just zur Zeit des jungen Weines. Das wird bestimmt ein ganz "genussvoller" Dreh.

Und wie geht's einem Wahl-Berliner an der Donau? Sie pendeln ja wegen Ihrer Familie mit drei Kindern regelmäßig zwischen Wien und Berlin.
JÜRGENS: Anfangs war ich der typische Piefke in Wien. Doch wenn man sich auf den hiesigen Schmäh einlässt, wird man schnell angenommen. Ich spüre ungeheure Freundlichkeit. Wien ist für mich wie eine Pralinenschachtel. Öffnet man sie, kommen einem die angenehmsten Gerüche entgegen. Traditionelle und moderne.

Zu "Ossi's Eleven": Der Titel lässt die Wurzeln dieser Komödie erahnen?
JÜRGENS: Ja, aber wir sind das genaue Gegenteil. "Ocean's Eleven" spielte in Las Vegas, unser Hintergrund ist eine Plattenbausiedlung in der ehemaligen DDR. In "Ocean's Eleven" war eine Schar von cleveren Gentlemen-Gaunern auf Raubzug, bei uns wird der größte Coup seit der Einführung des Solidaritäts-Beitrages geplant, nämlich der Diebstahl von Tonnen alter Münzen in einer örtlichen Eisengießerei.

Wie läuft das ab?
JÜRGENS: Das Publikum darf eine Schar hoffnungsloser Loser beim Scheitern beobachten. Das ist nicht Groß-Hollywood, sondern ein ruhiger, kleiner Film, der viel über Menschen erzählt. Gleichermaßen eine berührende Geschichte über Freundschaft.