Ab Donnerstag kämpft "Batman - The Dark Knight" auch in den heimischen Kinos gegen die dunklen Mächte, auch in sich selbst. Der 34-jährige Waliser Christian Bale schwingt sich zum zweiten Mal als Fledermaus auf.

Mister Bale, der maskierte Kreuzritter gegen das Verbrechen in Gotham City ist mit Joker konfrontiert, einem Verbrecher, der ihm alles abverlangt. Auch seine Ideale?
CHRISTIAN BALE: Bruce Wayne, das alter ego von Batman, hat sich alles zu einfach vorgestellt. Er räumt, atmet aus und hängt seinen Umhang an den Haken. Aber die Methoden der Verbrecher sind brutaler, er muss sich Gedanken machen, ob er seine Prinzipien über Bord werfen muss. Das ist das Besondere an diesem Blockbuster. Regisseur und Koautor Christopher Nolan wollte eine spektakuläre Geschichte. Und eine, die schmerzt.

Ihr Widersacher als Joker ist Heath Ledger, der nach Fertigstellung des Films starb. Jetzt ist schon die Rede davon, ob er nicht posthum einen Oscar kriegen sollte. Was halten Sie davon?
BALE: Daran denke ich derzeit noch. Was mich in diesem Zusammenhang viel mehr beschäftigt, ist, dass sich zwischen uns beiden eine wunderbare Freundschaft zu entwickeln begann. Sein tragischer und früher Tod hat all das brutal beendet.

Warum, glauben Sie, sind Mega-Schurken wie Joker so attraktiv für das Publikum?
BALE: Vielleicht weil viele Zuschauer selbst so sein möchten.

Wie sehen Sie Batman?
BALE: Sein treuer Freund und guter Geist Alfred, den Michael Caine spielt, warnt Bruce. Je mehr Macht er hat, je höher er auf dem Gipfel steht, umso einsamer wird er. Und als Batman ist er wahrscheinlich noch eine Spur einsamer. Batman ist ja kein gewählter Volksvertreter. Er muss alles auf eigene Faust erledigen. Er ist glücklich, als ein neuer Staatsanwalt auftaucht, denn ihm traut er zu, gute Arbeit zu leisten.

Es heißt, Sie hätten den Ehrgeiz gehabt, alle möglichen Stunts selbst zu machen?
BALE:In dieser Branche wird gern geflunkert. Ja, ich war in Chicago und Hongkong auf den Dächern von Gebäuden, die zu den höchsten der Welt zählen, drehte einige Szenen sozusagen am Rande des Abgrunds. Aber ich war gut gesichert. Trotzdem kann ich Ihnen versichern: Allein dort runterzuschauen, ist schlimm genug. Wenn es jedoch darum ging, aus einem explodierenden Auto zu fliegen oder so, habe ich meinen Stuntman gerufen und gesagt: Buster, das machst du!

Auf dem berühmten Bat Pod sind Sie nicht selbst gefahren?
BALE: Das ist ein Höllenfahrzeug, ich hätte das nie geschafft. Von zehn Stuntmen war nur ein einziger in der Lage, sich über längere Zeit darauf zu halten. Er hat mir versichert: Wenn man auf das Bat Pod steigt, muss man alles vergessen, was man vorher über das Motorradfahren gelernt hat.