Zwischen zwei reifen Menschen, die einander auf einer Inselgruppe vor der Küste von North Carolina treffen, entwickelt sich eine Romanze. George C. Wolfe inszenierte "Das Lächeln der Sterne" nach dem Bestseller "Nights In Rodanthe" von Nicholas Sparks. Zum dritten Mal nach "Cotton Club" und "Untreu" sind Diane Lane und Richard Gere ein Filmpaar. Welchem Publikum ist "Das Lächeln der Sterne" zu empfehlen?
RICHARD GERE: Keine Action, keine wilde Komödie, kein Thriller - also ein Teenagerfilm ist das bestimmt nicht. Viel mehr eine Geschichte über reife Menschen für reife Menschen. Als die beiden Hauptfiguren Adrienne und Paul einander näher kommen, stehen sie vor der bangen Frage: Mein Gott, kann es wirklich sein, dass es noch einen Menschen gibt, der für mich bestimmt ist?

Gibt es ein Vorbild für diese Art von Film?
GERE: Ich sehe Anklänge an "Ein Mann und eine Frau". Es wird nicht viel geredet und zerredet. Das ist fast ein Stummfilm.

Und Sie sind immer noch der "romantic lover", mit grauen Haaren halt . . .
GERE: Nicht, dass ich diese Rollen nicht noch spielen könnte, aber ich frage mich jedes Mal: Will das noch jemand sehen? Wenn das so weitergeht und ich ein weiteres Mal mit Diane Lane zusammen komme, muss sie mich vielleicht im Rollstuhl schieben.

Wie ist es, mit einer Partnerin, mit der man schon durch drei gemeinsame Arbeiten vertraut ist, Bettszenen zu spielen?
GERE: Die meiste Angst hatte Regisseur George C. Wolfe. Er nahm in einem Nebenraum Platz, ließ sich einen Monitor aufstellen und sagte: "Los, ihr wisst ja, wie's geht!" Wir haben es natürlich gewusst. Man macht seinen Job, und dann geht man wieder nach Hause zu eigenen Familie.

Adrienne und Paul erleben in "Das Lächeln der Sterne" noch einmal einen großen, magischen Moment. Können Sie magische Momente in Ihrem Leben nennen?
GERE: Es waren viele. Zum Beispiel, als ich den Dalai Lama kennen lernte. Und als ich meine Frau zum ersten Mal sah.

Wo war das?
GERE: In einer New Yorker Galerie, in der meine Fotos ausgestellt waren. Ich war dort ins Büro gebeten worden, auf einmal stand eine junge Frau da. Wir sagten "Hello", schauten einander in die Augen und in diesem Moment wusste ich: Das ist die Richtige!

Wie, würden Sie sagen, funktioniert Liebe?
GERE: Zuhören, zuhören, zuhören. Viel miteinander reden. Und zu wissen, dass der andere wichtiger als man selbst.

Ihr Freund, der Dalai Lama. Derzeit läuft weltweit ein Werbesport für Lancia, den Sie natürlich zugunsten Ihrer Tibet-Hilfe gemacht haben. Um diesen Spot gibt es einige Diskussionen?
GERE: Ich drehte gerade in Toronto, als ich angerufen wurde. Mir gefiel die Idee. Und so sagte ich zu. Lancia braucht keine Rücksicht auf die Chinesen zu nehmen, weil die Firma dort nicht vertreten ist.

Und Sie: Haben Sie irgendeine Angst vor den Chinesen?
GERE: Warum sollte ich? Es geht ja nicht um die Menschen dort, sondern um die politische Führung. Die hat dem Anschein nach Angst vor einem Nobelpreisträger, der sich für Gewaltlosigkeit einsetzt. Also, die tun mir echt Leid.

Es gibt eine Szene im Film, in der der Held weint. Weinen Sie auch privat?
GERE: Öfter.

Und wann das letzte Mal?
GERE: Als meine Frau und ich zum Airport fuhren, um die Werbereise für "Das Lächeln der Sterne" anzutreten. Unser achtjähriger Sohn Homer weiß natürlich, dass das zum Geschäft gehört, dass wir ja wiederkommen. Aber als wir losfuhren, lief er neben dem Auto her, auch, als es schneller wurde. da begannen meine Tränen zu fließen.

Haben Sie noch nie ans Aufhören gedacht?
GERE: Immer wieder. Doch dann liegt auf einmal ein Drehbuch zu Hause, das mir gefällt. Voriges Jahr, als ich einmal echt abschalten wollte, war es besonders arg. Da habe ich gleich vier Filme hintereinander gedreht.