Was "Heimat" ist? Die Antwortversuche auf diese Frage sind Legion. Das meiste davon nimmt sich aus wie ein Amalgam aus Ahnung und Halbbildung und dient der Politik als ideeller Überbau eines unbegründbaren Entwurfes.

Kitsch und Klischee. Die Künstlerin Ina Loitzl nähert sich dem Phänomen ihrer Kärntner Heimat von Wien aus mit kynischer Vernunft. Greift lustvoll in die Requisitenkammer von Kitsch und Klischee und entlarvt Heimat als fröhliche Gemütsverfassung, die einen ernsthaften Zustand gar nicht aufkommen lässt. Wo sich Trachtenpärchen tummeln, die Lederhose jodelt, der Balkon schuhplattet, die Kuchlschürze aus bunten Flicken (mit Totenköpfen) besteht und eine "g'sunde Watschn" befreiendes Kinderlachen ad absurdum führt, da schlägt man mitunter Wurzeln.

Farce. Loitzl zeigt es mit Textilarbeiten, Collagen, Videoinstallationen und Fotoarbeiten, in denen sie die Versatzstücke der Folkloreindustrie bloßlegt und in eine neue Bildsprache transformiert. Eine Farce, gespielt um die Depression ihrer Kritiker zu vertiefen.