Bequem ist es nicht: In der Aula der HTL Villach zwingt eine sehr gut aufbereitete Anne-Frank-Ausstellung zwei Wochen lang zum Hinsehen auf blinde Flecken in der Geschichtsaufarbeitung.

Regionale Zeitgeschichte. Nicht nur das durch das Tagebuch bekannte Schicksal der gemeinsam mit weiteren sieben Personen in Amsterdam versteckt gehaltenen Anne Frank ist Thema. Die in Deutsch und Slowenisch kommentierte Schau ist um sechs Paneele erweitert, welche sich der regionalen Zeitgeschichte widmen.

Symbol. "Die 1945 in Bergen-Belsen ermordete Anne Frank ist ein Symbol für das Bedürfnis, in einer gerechten Gesellschaft fair zu leben, und andere leben zu lassen", sagte HTL-Direktor Oskar Dorner zur Eröffnung. Denn "nichts Gutes" war, wie Hans Haider, Obmann des Vereins Erinnern, ausführte, am Nationalsozialismus. 1940 und 41 wurden etwa 600 Behinderte aus Klagenfurt nach Linz transportiert, wo sie mit Dieselabgasen erstickt wurden.

Zeitzeugen. Was Geschichte vor Ort lebendig macht, nützt HTL-Lehrerin Adele Polluk: Sie lädt immer wieder Zeitzeugen, wie Franc Rehsman, Katja Sturm-Schnabl oder Franc in die Schule ein, damit sie von früher erzählen. Und gemeinsam mit Adele Polluk, die sich um die Ausstellung und deren Aufbereitung im Unterricht besonders bemüht, haben vier Schüler in einem Seminar eine Schulung zum "Ausstellungsguide" absolviert.