"Es riecht nach Schnee" heißt ein Gedicht von Christine Lavant, in dem Traurigkeit, Fieber, Schmerzen aufgehen im Gesang der "Sternenlieder". Solchen Bildern in der Lyrik Lavants spürt Regina Hadraba (Waldviertel) nach und transformiert sie in "Schreibzeichnungen". Kleine Papierformate mit über- und gegengezeichneten Gedichtzitaten. Konzentriert intime Reflexionen aus zarten, aber kräftig formulierenden Strichen.

Verdichtung von Versen. Eine Verdichtung von Versen im Bildraum, bis zum Ende des Wortes. Dazu Monotypien auf Plexiglas, raumfüllend, mit Figurendarstellungen, gestisch zupackend erfasst. Und Siebdruckserien, ebenfalls zu Gedichten von Lavant. Expressive, zeichnerische Elemente in Konfrontation mit tiefroten Farbflächen. Gesten der Sehnsucht.

Inszenierungen. Stark mit der Biografie Lavants setzt sich Tita Ruben (Feldkirchen) in ihren Inszenierungen auseinander. Im inneren Kern, als Hort der Zärtlichkeit, die "dunkle Stube", aus der heraus ein Weg nur unter Schmerzen möglich ist. Erfahrbar am äußeren Vorhang, der bei Berührung einen Stromschlag erteilt. Empfindlich gereizte Haut, im Umweltkontakt.

"Himmelbett". Im Freien ein "Himmelbett" aus Blech, das Regenwasser fasst. In der kargen Stube: Bilder und Wolle von Katzen, kein künstliches Licht. Ein "Dämmerungskästchen" hält inne, schaut auf das hoch aufgeschossene Himmelsbett, zitiert: "Ich weiß nicht, ob der Himmel niederkniet, wenn man zu schwach ist, um hinaufzukommen?"