Statt dürren Modells und sündteuren Fetzchen zeigt Lisa D. Kleidung, die unter die Haut geht. Mit ihrer Ausstellung "In der Sprache der Mode", die gestern in der Alpen-Adria-Galerie Klagenfurt eröffnet wurde, erzählt die Künstlerin Geschichten aus der Modewelt -und die spielen abseits der berühmten Laufstege.

Globalisierter Markt. "Wir zeigen die Widersprüche des globalisierten Marktes: auf der einen Seite wohlhabende Konsumenten in den Industrieländern und auf der anderen Kinder, die in der Dritten Welt als billige Arbeitskräfte schuften", erklärt Lisa D., die eigentlich Elisabeth Prantner heißt und in Wien für ihre Burgtheaterproduktion "Boat People" bekannt ist. Schonungslos entblößt die gebürtige Kärntnerin die Methoden der Großkonzerne. Mitunter zerschnipselt sie die normierte Massenware und näht Einzelstücke daraus. "Hier sind auch zynische Arbeiten zu finden", sagt die 51-Jährige und zeigt auf ein Kleid. Der Schock beim näheren Hinsehen: In den schwarzen "Hauch von Nichts" sind die Konturen eines Kindes mit Hungerbauch eingenäht.

Schicksal der Ausgebeuteten.Die in Graz und Berlin lebende Künstlerin verwebt das Schicksal der Ausgebeuteten mit ihren Kreationen. Der Komponist Wolfgang Mitterer hat dazu schon Musik-Installationen beigesteuert. Und das Drama "Krankheit oder moderne Frauen" von Literatur-Nobelpreis-Trägerin Elfriede Jelinek diente Lisa D. als Vorlage für eine Modeperformance, die gestern gezeigt wurde. Ihre vielfältigen Projekte finanziert die Künstlerin mit einem eigenen Mode-Label.