Ein Mann, sein Klavier und die Seebühne: Der gebürtige Klagenfurter Udo Jürgens wird am Sonntag am Metnitzstrand einen seiner raren Solo-Auftritte absolvieren. "Der künstlerische Wert ist unbezahlbar", sagt Haider-Sprecher und Jürgens-Fan Stefan Petzner, der das Konzert eingefädelt hat. Der Buch-Wert lässt sich übrigens nüchtern beziffern: 150.000 Euro zahlt das Land dazu, die Karten-Einnahmen bleiben der Seebühnen-Betreibergesellschaft. Und das, obwohl Kulturreferent Jörg Haider mehrmals ausgeschlossen hat, dass für die Seebühne Landes-Geld fließt. Dennoch sieht Petzner keine indirekte Förderung, nicht wirklich: "Der Gewinn wird minimal sein."

Seebühne. Warum ein Abend mit Udo umgerechnet mehr als zwei Millionen Schilling kostet? "Die Seebühne ist mit 2000 Plätzen zu klein dimensioniert", sagt Petzner. Finanziell rechne sich ein Konzert des Schlager-Stars aber erst ab 6000 Leuten. "Sonst hätte es astronomische Kartenpreise gegeben. Aber wir wollten allen Kärntnern die Chance geben, Udo Jürgens zu einem leistbaren Preis anzusehen." Warum der Musiker unbedingt auf der Seebühne spielen muss? Petzner: "Vor der Kulisse des Wörthersees hat Jürgens ein besonderes Flair." Verhaltenes Murren über die Kosten ist von Seiten der ÖVP zu vernehmen. Jürgens sei ein großer Kärntner, sagt Parteichef Josef Martinz. "Aber es ist eigenartig, dass die Seebühne der einzige Veranstalter ist, der zu einem Udo-Jürgens-Konzert dazu zahlt."