Die Szene in der neuenbuehnevillach: eine Art Strand in Kärnten, mit stofflosen Sonnenschirm-Gerippen, im Hintergrund ausgiebiges Bergpanorama. Hier breitet im Andreas Staudinger-Stück "URT" eine weiß gekleidete "sonnenbraune Mehrheit" (Roswitha Soukup) befremdliches Strandzubehör aus: Auf eine braun überzogene Liege bettet sie Maximilian Achatz, der als "Ongstschas" seine Bedenken gegen "Yurgos" und "Taflzupfa" hervorstößt.

"Yurgutmensch". Kärntner Ur-Ängste vor den slowenischen Nachbarn formuliert Staudinger knapp, aber treffend. Skurrile Vorbereitungen ranken sich um "bevor da Feier wird", - ein imaginäres Ziel, das nie erreicht wird. Schräg agiert die Clownin Tini Trampler als "Yurgutmensch". Sie trottet über die Bühne, singt, konterkariert die Aktionen der Anderen. Von außen wirft der mit Geweih getarnte Wissenschafter "Alpha" (Christian Reiner) ein Auge auf das Geschehen. Er hat den Lebensraum der letzten Abwehrkämpfer entdeckt, die sich durch "Kriemschilds" (Maximilian Achatz) Forderung, die "Grenze mit Blut zu schreiben", aufputschen.

Absurder Spiegel. Das aktionstheater ensemble, unter der Regie von Martin Gruber, hält den Kärntnern und ihrer unendlichen Ortstafelgeschichte einen bitterbösen, absurden Spiegel vor.