Das war ein aufgelegter Elfer für Suchtleser und Wortklauber: Die Österreichische Germanistische Gesellschaft rief zur Tagung ins Musil-Institut, wo bei heißen Temperaturen mancher Geistesblitz herniederfuhr und es Komplimente regnete.

Gutpunkte an Literaturwissenschaftler. Im Vorfeld des Bachmann-Preises kamen Germanisten wie Stefan Neuhaus (Innsbruck) sowie Konstanze Fliedl und Daniela Strigl (von beiden gibt es auch im Ö1-Bücherradio "Ex libris" hörenswerte Beiträge) zu Wort und labten sich interessierte Zuhörer an der Würze gewählten Ausdrucks. Fliedl verteilte im Dribbling Gutpunkte an Literaturwissenschaftler, weil diese im Gegensatz zu Kritikern "Zeit für ein Gedächtnis der langweiligen Inhalte" hätten. "Ist dargebotene Langweile langweilig?", geruhte sie zu fragen. Und belegte, dass Autoren wie Stifter, feuilletonistisch anerkannt wegen ihrer "Edelfadesse" beim genauen Hinlesen doch einiges zu bieten haben.

Verbal-Schlagabtausch. Im Spannungsfeld Literaturwissenschaft - Literaturkritik oszilliert auch am Dienstag ab 9 Uhr der Verbal-Schlagabtausch: Ankick im Musilhaus hat Verlagslektor Martin Hielscher, er passt weiter zu Burkhard Spinnen, bevor sich Thomas Kraft über das "Luder Literaturkritik" verbreitet. Um 16 Uhr ist Anpfiff für die finale Podiumsdiskussion "Karriere trotz Kritik".