"Ihr entziffert mich nicht", warnte Romy Schneider zeit Ihres Lebens potenzielle Biografen. Da hatte sie wohl recht, dennoch ist der biografische Spielfilm seit ihrem Tod im Jahr 1982 (sie starb 43-jährig) alles andere als ein Bauchfleck. Zehn Drehbuchfassungen gab es es, bis es den Fernseh-Stationen passte.

Am Montag wurde in Hamburg ausgewählten Medienvertretern erstmals "Romy" vorgeführt, TV-Premiere wird am 11. November in ORF und ARD gefeiert.

Schwierige Rolle

Und Jessica Schwarz macht ihre Sache darin gut. Natürlich hat sie nicht das Leuchten der Romy, doch wer hat das schon? Immerhin gibt es ein paar Szenen, wo Unsicherheit aufkommt, ob da jetzt Schwarz oder die echte Romy im Bild ist. Nach dem Tod des geliebten Papi etwa, der doch nie ein guter Vater war.

Wie ging Schwarz an den Mythos heran? "Ich habe versucht, als Schauspielerin sichtbar zu bleiben und nicht ganz in der Figur zu verschwinden", sagt die 32-Jährige. Respekt jedenfalls vor ihrer Leistung.

Trotz eines gewaltigen Budgets von 5,8 Millionen Euro und 40 Drehtagen an Originalschauplätzen in Frankreich, Deutschland und Österreich wurde "Romy" kein großspuriges, kitsches Panoramagemälde über die Identitätssuche einer Frau in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Ohne spezielle Lesart, dafür packend, bewegend und immer glaubhaft werden ihre Kindheit, ihre tragischen Schicksalschläge und die Kluft zwischen Deutschen und Franzosen abgebildet. Zum Teil im Super-8-Stil.