Mister Bale, nach Batman The Dark Knight gleich wieder ein Film, der nicht in der wirklichen Welt spielt?
CHRISTIAN BALE: Das ist nicht ganz richtig, da ich dazwischen unter Michael Mann, mit Johnny Depp als Partner, "Public Enemies" drehte. Dieser Film kommt aber erst im Sommer in die Kinos.

John Connor im neuen Terminator ist so was wie ein Messias?
BALE: Achten Sie auf die Initialen: J.C. wie Jesus Christus. Da muss er ja faktisch ein Messias sein.

Und Sie waren gleich Feuer und Flamme, als Sie das Rollen-Angebot bekamen?
BALE: Im Gegenteil. Ich sagte Nein, danke! Und dann noch einmal und noch einmal und noch einmal "Nein, danke!"

Warum?
BALE: Ich hatte kein Vertrauen in diese One-Liner, also die minimalen Cartoon-Dialoge der 80er-Jahre. Ich dachte, das wäre auch nichts mehr für das heutige Publikum.

Was oder wer hat Sie am Ende umgestimmt?
BALE: Regisseur McG. Der hat mein dauerndes "Nein, danke!" glatt überhört. Bis wir uns endlich zusammensetzten. Ich fragte ihn: "Was schwebt dir überhaupt vor? Und wenn ich ein Terminator-Fan wäre, was möchte ich im Jahr 2009 sehen?". Und für einen, der viele Monate mit dem verbringen möchte, stellt sich auch die Frage: Was kann da erfüllend für mich sein? Wir führten viele, viele Gespräche. Dann kam der Streik der Drehbuchautoren, keine einzige neue Zeile konnte zu Papier gebracht werden. Aber am Ende imponierte mir die Leidenschaft, mit der McG dabei war. Und dass er mir zusagte, ich dürfe John Connor spielen. Geplant war ja zuerst eigentlich der Charakter des geheimnisvollen Marcus Wright, der jetzt von Sam Worthington verkörpert wird.

Als Feind von One-Linern: Einen absoluten Klassiker haben Sie ja doch verwendet?
BALE: Sie meinen "I'll be back?". Wir haben uns das unendlich lange überlegt. Aber als Hommage an Arnold Schwarzenegger fanden wir es in Ordnung. Arnold ist nun ja in einer kurzen Szene als jene Figur zu sehen, die er im ersten Terminator war. Eins und zwei haben mir sehr gut gefallen, nur den dritten Terminator fand ich nicht mehr so lustig. Arnold in diesem Brillen-Look, Kristianna Loken als böser Roboter mit sexy Körper, was hätte da noch folgen können? Roboter T-800 als Transvestit?

Was war für Sie hier die größte Herausforderung?
BALE: Den Terminator wiederzubeleben, ohne Peinlichkeit.

Hilft da ein Starname wie Ihrer?
BALE: Das Wort Filmstar ist Unfug. Ich fühle mich nicht wie ein solcher, ich mag das Wort überhaupt nicht. Doch gleichzeitig weiß ich, dass ich es nicht verhindern kann. Was mich beim Film wirklich interessiert, ist, einen Charakter glaubhaft zu spielen. Den Begriff Star kann man sich dabei an den Hut picken.

Ihre Mutter war Tänzerin, Ihr Vater Pilot. Gibt es irgendwelche Einflüsse auf Sie?
BALE: Mein Vater hatte - sagen wir - einen sehr kreativen Zugang zum Leben. So ist es für mich keine Überraschung, dass ich gerne verrückte Charaktere und Kerle spiele. Ich fühle mich dabei immer sehr inspiriert.

Gab es bei "Terminator: Die Erlösung" echt gefährliche Szenen zu bewältigen?
BALE: Nicht wirklich. Ich habe keine Zweikampfszenen, habe immer die Gun in der Hand. Ich nahm nur Unterricht im Umgang mit Waffen. Es wäre ja auch nicht im Sinne der Produktionsfirmen, unsereinen echten Gefahren auszusetzen. Stellen Sie sich vor, ein Produzent kommt und sagt: "Wir drehen im tiefen Dschungel, wo es viele Schlangen gibt. Bist du dabei?". Dann frage ich natürlich zurück: "Ich mag zwar Abenteuer, aber: Wenn mich eine Giftschlange beißt und ich bin tot - willst du das?".

Zum kommenden Film "Public Enemies": Wie war es, unter Michael Mann zu drehen?
BALE: Es konnte wirklich nicht besser sein. Er weiß bei jedem, absolut bei jedem Filmkader, was er will.

Wäre ein dritter Batman für Sie denkbar?
BALE: Wenn ich das Gefühl habe, dass er noch besser wird als der letzte, dann ja. Es ist für mich immerhin vorstellbar.

Und ein weiterer Terminator?
BALE: Falls wir eine wirklich tolle Geschichte bekämen, wäre es auch hier möglich, dass ich sage: "I'll be back."