Zum 75. Geburtstag von Harald Juhnke im Juni 2004 gab es noch Lachs und Kaviar und eine TV-Gala zu Ehren des Jubilars, der zu diesem Zeitpunkt allerdings schon schwer demenzkrank in einem Pflegeheim lebte. Bald darauf starb der Schauspieler im 76. Lebensjahr am 1. April 2005. Am 10. Juni wäre der "große Berliner Clown, Komiker, grandiose Entertainer und Anarchist", wie ihn Claus Peymann nannte, 80 Jahre alt geworden.

Ehrengrab. Dann wird sein Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Dahlem am Hüttenweg wieder von Blumen geschmückt sein wie schon an den letzten Jahrestagen, natürlich auch von seiner Witwe Susanne Juhnke. Die letzte Ruhestätte ihres Mannes schmückt ein schwarz-grüner hoher Grabstein aus Lausitzer Granit. Auf der Rückseite ist ein Zitat des großen Theatermannes der Vorkriegszeit Max Reinhardt zu lesen: "Der wahre Schauspieler ist von der unbändigen Lust getrieben, sich unaufhörlich in andere Menschen zu verwandeln, um in den anderen am Ende sich selbst zu entdecken."

"Das alte Berlin". Nach Bernhard Minetti, Hildegard Knef, Günter Pfitzmann, Horst Buchholz, Wolfgang Gruner und Brigitte Mira war mit Juhnke "das alte West-Berlin fast ganz verschwunden", wie manche meinten. "Ich persönlich bin, wie viele meiner Generation, in Berlin sozusagen mit Juhnke groß geworden", wie der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) einmal sagte. Und der im Weddinger Kiez geborene Harry Heinz Herbert Juhnke selbst hatte seine Verbundenheit mit seiner Vaterstadt einmal mit den Worten beschrieben: "Wenn ick mal aus Berlin weggehe, dann is det so, als ob der Funkturm oder die Jedächtniskirche umkippen würde."

Denkmal für Juhnke? Besonders anhängliche Fans hatte der Entertainer ("Ein Mann für alle Fälle") natürlich immer in seinem Kiez aus Kinder- und Jugendtagen im Berliner Wedding, wo es vor Jahren eine Privatinitiative eines Denkmals für Juhnke gab, dessen Ausführung aber bei vielen eher auf Ablehnung stieß. Für einen neuen Anlauf werden noch Sponsoren gesucht, die dann auch einen namhaften Bildhauer beauftragen könnten, wie es heißt.

Bald Juhnke-Straße? Die Benennung einer Straße oder eines Platzes ist grundsätzlich frühestens fünf Jahre nach dem Tod möglich, das wäre im Fall Juhnke im Frühjahr 2010. In seinem zum Bezirk Mitte gehörenden Kiez oder auch im Berliner Stadtzentrum (ebenfalls Bezirk Mitte) kann daraus auf absehbare Zeit aber nichts werden - das Bezirksparlament hat beschlossen, bei neuen Straßennamen nur Frauen zu berücksichtigen - "bis der Gleichstand zu männlichen Straßennamen erreicht ist", wie es aus dem Bezirksparlament heißt. Das kann dauern, das Verhältnis beträgt zurzeit 1:10.